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IPHOFEN
Wenn ein Bähnle Wein und Kultur verbindet
Aus den Händen der Fränkischen Weinkönigin Silena Werner nahm Wolfgang Schramm, Mitbegründer der Volkacher Mainschleifenbahn, am Montag beim Internationalen Weintourismus-Symposium in Iphofen den zehnten Weintourismuspreis der Kampagne 'Franken Wein.Schöner.Land!' entgegen.
Foto: Carmen Lechner | Aus den Händen der Fränkischen Weinkönigin Silena Werner nahm Wolfgang Schramm, Mitbegründer der Volkacher Mainschleifenbahn, am Montag beim Internationalen Weintourismus-Symposium in Iphofen den zehnten ...
Redaktion
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:14 Uhr

Früher spöttelten manche über das „Säuferbähnle“, wenn sie von den Zügen in Richtung Volkacher Mainschleife sprachen. Seit die 1991 stillgelegten Bahnschienen rund um Volkach aber durch einen Förderverein in Schuss gehalten werden, sind sie ein wichtiger Bestandteil des Tourismus. Das sehen auch die Mitglieder des Tourismuskonzepts „Franken - Wein.Schöner.Land!“ so, die der Mainschleifenbahn am Montag in der Iphöfer Karl-Knauf-Halle den zehnten Weintourismuspreis verliehen haben.

Preis überreicht

Es waren Menschen wie Wolfgang Schramm, die sich ab dem Jahr 1994 um den Erhalt der Gleise kümmerten, die von der Deutschen Bahn zum alten Eisen gezählt worden waren. Folgerichtig nahm auch er zusammen mit Vorsitzenden Christian Oßwald und weiteren Vertretern der Interessengemeinschaft, aus der 1999 der Förderverein Mainschleifenbahn entstand, den Preis aus den Händen der Fränkischen Weinkönigin Silena Werner entgegen.

Sträflingsarbeit

In seiner Laudatio erinnerte der Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes, Artur Steinmann, an „die vielen Blasen und Schwielen an den Händen, die einem wie Sträflingsarbeit vorkommen müssen“, über die mit Sicherheit die fleißigen Helfer manchmal klagen mussten, die in den 1990er-Jahren die mittlerweile verwaisten Schienen von Bewuchs und Schlamm befreiten. Etwa 4300 Stunden ehrenamtliche Arbeit sind zusammen gekommen, bis die Strecke wieder befahrbar gemacht werden konnte.

Die Bahn rollte

Ersten Testfahrten im Juni 1996 folgten weitere Instandhaltungsmaßnahmen und das „locker machen“ von Fördergeldern. Im September 2003 war es dann soweit, die Mainschleifenbahn rollte. Seit Februar 2004 besitzt er auch den roten Schienenbus, der als Markenzeichen weithin bekannt ist und der zwischen Mai und Oktober zwischen den Haltepunkten zwischen Seligenstadt und Volkach verkehrt. 2017 beförderte die Mainschleifenbahn rund 14 000 Gäste, die teils von weither angereist waren und die Statistiken zufolge ungefähr 200 000 Euro Mehrumsatz in der Region hinterlassen.

Fahrendes Denkmal

Für Steinmann ist die Mainschleifenbahn nicht nur ein Verkehrsmittel, mit dem man „unbeschwert und ohne Gefahr“ seinen Schoppen trinken und dabei die Region bereisen und nach dem Weingenuss sicher nach Hause kommen kann. Der Schienenbus sei ein „fahrendes Denkmal“, das Weintourismus mit Tradition verbinde.

Festredner in Berlin

Als Festredner war an zur Verleihung, die quasi als Auftakt zum 8. Internationalen Weintourismus-Symposium in Iphofen stattfand, eigentlich Joachim Herrmann (CSU), Bayerischer Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr und Vorsitzender Tourismusverband Franken vorgesehen. Der weilte jedoch bei den Koalitionsverhandlungen zwischen seiner Schwesterpartei CDU und der SPD.

An ihn richtete sich Mainschleifenbahn-Vorsitzender Christian Oswald dennoch mit dem Wunsch, bald eine Aussage zum Thema Reaktivierung zu erhalten. Wenn jeden Tag, und nicht nur während der Saison wieder ein Schienenfahrzeug zwischen Volkach und Würzburg verkehre, hätte man eine durchgehende Direktverbindung in 25 Minuten. „Das wäre für die Region ein echter Quantensprung“, sagte Oßwald.

 
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