
An diesem Sonntag, 30. Oktober, steigt die Premiere des Musicals "Hänsel und Gretel 4.0" in Mainstockheim. Der 50-köpfige Kinder- und Jugendchor "Young Harmony" um Komponist und Leiter Uwe Ungerer hat sich mit großem Eifer auf die bunte, zweieinhalbstündige Show vorbereitet. Mit dabei ist auch ein Instrumental-Ensemble. "Young Harmony" wurde 1999 gegründet, mittlerweile singen schon die Kinder der ersten Sänger-Generation bei Ungerer mit. Wie er die Kids für Märchen interessiert, ob dabei auch gerappt wird, und manches mehr, wollten wir von ihm wissen.
Uwe Ungerer: Es ist eine abwechslungsreiche Geschichte, die auch Tiefgang hat und unterhaltsam ist. Es wird eine recht bunte, aufwändige Show. Für Erwachsene ist einiges dabei, wo man sich wieder erkennt. Die Erwachsenen werden oft angesprochen aus der Sicht der Kinder.

Ungerer: Hänsel und Gretel hat den Rahmen gebildet. Wir haben es modernisiert und aktuelle Themen mit rein gebracht, soweit es möglich war. Außer den beiden tauchen noch andere Märchenfiguren auf, in moderner Variante. So gibt es bei uns eine böse Hexe, die mit Hilfe von Computern die Weltherrschaft erlangen möchte. Auch Rotkäppchen, im Stück "Redhood", oder der böse Wolf, die Großmutter, kommen vor.
Ungerer: Es gab niemanden, der gesagt hat 'Oh nein, Märchen, was ist das?' Die Jugendlichen können damit schon was anfangen, sie waren bei dem Thema sehr neugierig.
Ungerer: Wir haben versucht, alle Namen so zu ändern, dass sie in unsere Zeit passen. Ich konnte sie nicht Hänsel und Gretel nennen, sonst hätte ich das Märchen umsetzen müssen.

Ungerer: Nein, Rapmusik ist nicht dabei. Bei den letzten Musicals war die Musik sehr Pop-orientiert. Jetzt sind ältere Sachen mit drin, Anklänge an Comedian Harmonists, Musicals aus den 50-er und 60ern. Es ist sehr retro. Ich bin total erstaunt, wie die Kinder da mitmachen. Von ihnen meinte niemand, wir könnten doch mal was anders machen. Allerdings hat es mit der Musik, die Kids heute hören, nichts zu tun.
Ungerer: Es sind 50 Mitwirkende in drei Gruppen. Die jüngsten sind ab sechs Jahren, die mittleren von 11 bis 14, schließlich der Jugendchor. Zwei aus der Gruppe sind schon älter als 20 Jahre. Der Großteil ist zwischen elf und 17 Jahren.
Ungerer: Wir haben einen großen Einzugsbereich, das geht bis über den ganzen Landkreis. Bei den kleineren ist der Großteil aus Mainstockheim.
Ungerer: Man hat ja nicht nur die 50 Kinder, sondern mindestens noch 50 Eltern, das ist stressig. Bei denen machen die allermeisten aber super mit, wir können da sehr zufrieden sein. Es ist ein gutes Team.
Ungerer: Das ist unsere Basis. Der Verein, die "Stimmvereinigung Mainstockheim", hat hier seinen Sitz. Wir haben dort einen Probenraum. Außerdem braucht es für das Musical eine große Halle über mehrere Tage. In Mainstockheim haben wir das Glück, dass wir sie nutzen können. Außerdem brauchen wir ja noch Musiker und eine große Bühne mit professioneller Technik. Die Bühne ist das entscheidende.
"Hänsel und Gretel 4.0" wird am Sonntag, 30. Oktober , uraufgeführt. Weitere Aufführungen am 2., 4. und 5. November, jeweils um 19 Uhr in der Turnhalle Mainstockheim; Karten gibt es noch an der Abendkasse.
