Der Arbeitskreis "Heimat erhalten-ökologisch gestalten" Wiesentheid lud vor Kurzem zu dem sehr informativen, fachlich fundierten Online-Vortrag "Weniger Licht - mehr Leben" mit der Sternenpark-Koordinatorin des Biosphärenreservats Rhön Sabine Frank ein.

Frau Frank erklärte ausführlich weshalb Kunstlicht, so gefährlich für Menschen, Flora und Fauna ist, da es gravierend den Tag-Nacht-Rhythmus stört. Sobald es dunkel wird, produziert der Mensch das Schlaf-Hormon Melatonin. Blaues Licht dagegen unterdrückt die Bildung von Melatonin. Der Organismus gerät aus dem Rhythmus und wir bekommen Schlafstörungen usw.

Alle tagaktiven Gartenbewohner, wie Singvögel und Eichhörnchen, brauchen den nächtlichen Garten als Ruheraum. Nachtaktive Tiere, wie Igel, Fledermäuse, Glühwürmchen, Regenwürmer, Eulen und viele andere mehr, werden durch künstliches Licht gestört, beeinträchtigt oder vertrieben, denn sie sind sehr lichtempfindlich.

Was viele nicht wissen: Es gibt kein Gesetz oder irgendeine Vorschrift für das Aufstellen und den Betrieb von Straßenlampen , außer im Bereich von Zebrastreifen. Auch wenn die Beleuchtung in Siedlungen bestehen bleibt, gibt es viele Verbesserungsmöglichkeiten: Warmes, oranges Licht statt blaues, helles Kunstlicht. Das stören den Rhythmus weniger. Zeitweises Abschalten oder Abblendung der Lampen nach unten oder das Dimmen von LED-Lampen wirken ebenfalls.

Anhand von Beispielen, auch in großen Städten, zeigte die Referentin auf, dass die Umstellung und die Reduzierung von Kunstlicht möglich ist und von der Bevölkerung gut angenommen wird.

Der Arbeitskreis "Heimat erhalten" will beim nächsten Treffen im Herbst die Thematik eingehend besprechen, diskutieren und überlegen, welche Ideen wir bei uns umsetzen bzw. anstoßen können.

Von: Norbert Schneider (1. Vorsitzender, Bund Naturschutz Wiesentheid/Geiselwind/Prichsenstadt)