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KITZINGEN
Weltgebetstag führt nach Ägypten
Die Hüften schwingen: Wieviel Spaß Bauchtanz machen kann, zeigte Monika Celestin-Hrescic den Frauen bei der Vorbereitung auf den Weltgebetstag im Kitzinger Paul-Eber-Haus.
Foto: Waltraud Ludwig | Die Hüften schwingen: Wieviel Spaß Bauchtanz machen kann, zeigte Monika Celestin-Hrescic den Frauen bei der Vorbereitung auf den Weltgebetstag im Kitzinger Paul-Eber-Haus.
Susanne Waschinger
 |  aktualisiert: 07.10.2019 10:01 Uhr

Ägypten ist nicht nur die Heimat der weltberühmten Pyramiden. Das Land am Nil hat auch eine lange christliche Tradition, die nach der Überlieferung bis ins erste Jahrhundert zurückreicht. In diesem Jahr steht es im Mittelpunkt des Weltgebetstages, auf den sich am Samstag rund 80 Frauen im Kitzinger Paul-Eber-Haus vorbereiteten.

Exotisch wie das Land begann die Veranstaltung, zu der sich Teilnehmerinnen aus dem gesamten Landkreis eingefunden hatten: Angeführt von einer Bauchtänzerin zog das Vorbereitungsteam zu orientalischen Klängen in den Saal ein.

In einem Dia-Vortrag stellte Elisabeth Bachleitner anschließend Land und Leute vor. Die Zuhörerinnen erhielten dabei nicht nur einen Einblick in die Jahrtausende alte Geschichte Ägyptens, sondern lernten auch die kulturellen, religiösen, gesellschaftlichen und geografischen Besonderheiten kennen.

Lebensader Nil

Wie die Referentin erläuterte, ist Ägypten drei Mal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Lebensader sei der Nil, der dem Wüstenland das lebensnotwendige Wasser spende. 99 Prozent der 88 Millionen Ägypter lebten im Niltal.

Obwohl der Islam Hauptreligion und die koptischen Christen in der Minderheit seien, reichten die christlichen Wurzeln weit zurück ins erste bis zweite Jahrhundert. Auch in der Bibel spiele das Land eine besondere Rolle, wie etwa bei der Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten. Heute würden die Christen dort unter Verfolgung und Diskriminierung leiden, so die Rednerin.

Vor allem Frauen hätten im heutigen Ägypten mit vielen Problemen zu kämpfen, erklärte Elisabeth Bachleitner. Das staatliche Bildungssystem sei unzureichend. 40 Prozent der Ägypterinnen seien Analphabetinnen.

Noch immer sei die Praxis der Beschneidung üblich. Die medizinische Versorgung sei schlecht und der Preisanstieg liege bei 40 Prozent.

Hoffnung auf Veränderung

Andererseits gebe es Hoffnung, dass sich mit dem Arabischen Frühling die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse änderten.

Dass es in Ägypten trotz aller Probleme auch ausgelassene Lebensfreude gibt, konnten die Teilnehmerinnen beim gemeinsamen Bauchtanz mit Monika Celestin-Hrescic erfahren.

In einer „Mumien-Pantomime“ zeigte das Vorbereitungsteam außerdem, wie einstmals Tote konserviert wurden. Schwerpunkt des Vormittags war die gemeinsame Gruppenarbeit, bei der Gestaltungsmöglichkeiten für den diesjährigen Weltgebetstagsgottesdienst erarbeitet wurden.

Darüber hinaus hatte das Vorbereitungsteam auch kulinarische Spezialitäten aus Ägypten zum Nachkochen vorbereitet. Mit vielen Anregungen im Gepäck, kehrten die Frauen schließlich in ihre Heimatgemeinden zurück. So manche Idee werden sie sicher beim Weltgebetstag am 7. März umsetzen.

Weltgebetstag

Der Weltgebetstag findet jedes Jahr am ersten Freitag im März statt. Er wird in zahlreichen Ländern begangen. Auch in vielen Kirchengemeinden des Landkreises treffen sich am 7. März wieder Gläubige in Kirchen und Gemeindezentren, um zu beten und zu singen. Vielerorts ist anschließend gemütliches Beisammensein. wl

 
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