
Am dritten Jahrestag des Beginns des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine trafen sich fast 70 Menschen auf dem Kitzinger Marktplatz, um still der Opfer zu gedenken. Sie legten weiße Blumen nieder. Die Menschen versammelten sich rund um eine ukrainische Fahne. Das stille Gedenken hatten der Ortsverband der Grünen und die Integrationsbeauftragte Astrid Glos initiiert.
"Erinnern Sie sich noch, wo Sie vor drei Jahren waren, als Sie von Russlands Überfall auf die Ukraine erfuhren? Ich weiß es noch genau: Ich hatte meine Joggingkleidung an und wollte gerade zu meiner Morgenrunde aufbrechen", begann Martina Schuh ihre kurze Ansprache. Morgenroutinen, wie sie viele Menschen hätten in unserem Land, in dem wir wie selbstverständlich in Frieden lebten und uns sicher fühlten. In der Ukraine sei der Frieden an jenem Tag brutal zerstört worden.
Der Krieg sei tägliche Realität geworden. Jetzt jähre sich zum dritten Mal der brutale Überfall auf die Ukraine. Unzählige Opfer habe dieser Konflikt gefordert – Tote und Verletzte auf beiden Seiten, Familien, die um ihre Lieben bangen. "Die genauen Zahlen kennen wir nicht, aber jedes einzelne Schicksal berührt uns zutiefst", sagte Schuh. Deshalb seien sie hier, um der Opfer dieses sinnlosen Krieges gedenken.
"Ihre Anwesenheit zeigt, dass wir als Gemeinschaft zusammenstehen – für Frieden, für Demokratie und für die Unterstützung derer, die Schutz bei uns suchen". In Kitzingen sei Solidarität gezeigt worden. Viele hätten Geflüchtete unterstützt, Spenden gesammelt oder sich ehrenamtlich engagiert. Diese Hilfsbereitschaft gebe Hoffnung.
Als Symbol der Verbundenheit und als Zeichen für den Frieden hielten die Teilnehmenden zehn Minuten inne und legten still weiße Blumen auf die Fahne. "Jede Blume steht für unsere Hoffnung auf ein baldiges Ende dieses Konflikts", erklärte Schuh.
Nach der Stille bat Dekanin Kerstin Baderschneider, das Lied "We shall overcome" zu singen. Dieses Friedenslied habe starke Bilder und erzähle vom Festhalten an der Hoffnung, die Gewalt zu überwinden.
