
Es gibt nationale und internationale Weinwettbewerbe und Weinführer. Unter ihnen gilt der Weinguide "Vinum" als der Meinungsführer in Deutschland. Die Sulzfelder Winzerfamilie Luckert, mit dem Dreigestirn Ullrich Luckert, seinem Bruder Wolfgang und dessen Sohn Philipp, ist in der gerade erschienenen Vinum-Ausgabe zum Weingut des Jahres gekürt worden. Dass die Luckerts nach dem Weingut Fürst aus Bürgstadt erst das zweite Weingut aus Franken sind, dem diese Auszeichnung zuerkannt wurde, ist eine Besonderheit.
"Das ist der Lohn dafür, dass wir seit Jahren beste Qualitäten erzeugen", kommentiert Philipp Luckert die Wahl. Einst waren die Luckerts schon im Gault Millaut mit 4,5 von fünf möglichen Trauben hoch bewertet worden. Nun kommen fünf Sterne des Weinguides "Vinum" dazu. Was sind die Erfolgsfaktoren der vielfach prämierten Weine? "Wir setzen auf Spontangärung, so dass unsere Weine nach der Traube und dem Boden schmecken und höchst individuell sind", sagt Ulrich Luckert über die Betriebs-Philosophie.
Nationale und internationale Anerkennung für den Silvaner
Die Luckerts bewirtschaften 20 Hektar Weinberge und können dabei mit einem Alleinstellungsmerkmal punkten. Denn sie bieten den Silvaner als Hauptsorte des seit 2019 biozertifizierten Premium-Weinguts in allen vier Varianten an. Neben dem grünen Silvaner bauen sie auch den gelben, blauen und roten Silvaner aus. Die Familie freut sich über die verliehene Auszeichnung und zudem auch darüber, dass der Silvaner dadurch zugleich national und international noch mehr Anerkennung erfährt. Für ihren Silvaner Großes Gewächs aus dem "Maustal" erhielt das Weingut Zehnthof Luckert von "Vinum" den Silvaner-Preis.

Die "Vinum"-Chefredakteure Matthias Mangold und Harald Scholl sehen den Wein des Jahres 2023 als großen Jahrgang und attestieren den Weißweinen im Allgemeinen eine "animierende Zugänglichkeit", die es den Verbrauchern einfach mache. "Der Jahrgang 2023 war tatsächlich überragend und hat uns jetzt den Aufstieg beschert", sagt Wolfgang Luckert.
Das Dreigestirn des Sulzfelder Zehnthofs exerziert das Qualitätsstreben bis zur Perfektion und dabei machen die Luckerts nach eigenen Aussagen keine Kompromisse. "Ullrich, Wolfgang und Philipp Luckert sind drei echte Charakterköpfe", schreiben die "Vinum"-Experten. Die Luckerts seien schon lange für ihre herausragenden Silvaner bekannt, doch hätten sie sich inzwischen zu Allroundern entwickelt, denen auch Rieslinge und Spätburgunder exzellent gelingen würden.
Weinkritier Eichelmann lobt die Weine aus dem "Maustal"
Deswegen verwundert es nicht, dass auch Weinkritiker Gerhard Eichelmann die Luckerts belobigt. Eichelmann, der als Reich-Ranicki des deutschen Weins bezeichnet wird, kürt Weinklassiker, die damit in die "Mondo-Klassiker-Bibliothek" aufgenommen werden, in der die großen Weine Deutschlands versammelt sind. Jedes Jahr kommt ein Wein aus einer großen Weinlage hinzu.
Der Weinklassiker ist für Eichelmann ein Wein, der zum einen hohe Qualität bietet, zum anderen aber auch Jahr für Jahr ein klares Profil zeigt und als Klassiker, als Prototyp seiner Rebsorte und seiner Region, gelten kann. Als deutsche Grand Crus (Große Gewächse) bezeichnet er diese Weine.
Dieses Jahr fiel seine Wahl auf die Lage "Maustal" in Sulzfeld mit dem Riesling Großes Gewächs. "Man hat ein Luxusproblem mit der Lage Maustal, die gleich mehrere große Weine hervorbringt: Entscheidet man sich für Riesling, Silvaner oder Spätburgunder als persönlichen Favoriten?", fragte Eichelmann bei der Preisverleihung. Die Antwort muss jeder Weinfreund für sich selbst finden.