Am Ende war es wie beim Volkacher Weinfest: Die Menschen schwangen blaue Lichtbänder und sangen weinselig "Sierra madre", und die Akteure auf der Bühne sangen mit. Und doch war alles anders: Gesungen wurde in der Mainschleifenhalle nur von 200 statt 10.000 Menschen, und es war auch kein Weinfest, sondern die Abkrönungsfeier der scheidenden Weinprinzessin Katharina "Katha" Schmitt, gleichzeitig die Krönungsfeier ihrer Nachfolgerin Valentina Langer.
Eigens für die Feier am Freitagabend hatte die fränkische Weinkönigin Eva Brockmann alle anderen Termine vom Verband blocken lassen, weil sie sich diese Feier – wie übrigens alle Weinprinzessinnen und Symbolfiguren der Mainschleife – nicht hatte entgehen lassen wollen.
Das hatte viel mit Katharina Schmitt zu tun, die in ihrer vierjährigen Amtszeit mit Anerkennung und Wertschätzung nur so überhäuft worden war. Nicht nur, dass der Corona-Abstand unter den Weinprinzessinnen in "1 Katha" gemessen worden war und dass sie in ihrer Amtszeit einmal quer durch Deutschland als Repräsentantin und Werbeträgerin des fränkischen und insbesondere des Volkacher Weines unterwegs war. Es war auch ihre Ausstrahlung, der sich nicht nur bei ihrer Abkrönungsfeier niemand entziehen konnte und wollte.
Es war auch die letzte offizielle Amtshandlung von Tourismuschef Marco Maiberger, denn er arbeitet künftig als Geschäftsführer der Fränkischen Weinland Tourismus GmbH. Sein Nachfolger als Volkacher Tourismuschef, Roger Merk, durfte noch als Gast die Feier genießen.
Die war geprägt von Abschied und ungezählten wertschätzenden Dankesworten, von "Katha" selbst, aber auch den vielen Grußwortrednern: Bürgermeister Heiko Bäuerlein, die stellvertretende Landrätin Doris Paul, Weinkönigin Eva Brockmann, die Landtagsabgeordnete Barbara Becker, Christian Müller für den Weinbauverein Volkach, die drei Ratsherren Leo Wagenhäuser, Franz Lang und Mike Goodwin und alle Weinprinzessinnen und der Weinprinz von Gaibach.
Die neue Weinprinzessin (20 Jahre) hatte sich übrigens an ihrem Krönungstag mit Arbeit eingedeckt: morgens Ausbildung zur Erzieherin, nachmittags Weinprinzessinnen-Seminar, abends Krönungsfeier, am Tag danach wieder zum Seminar. Was wohl ein kleiner Vorgeschmack auf die kommenden zwei Jahre bedeuten dürfte: tagsüber viele Kinder betreuen, an den Wochenenden in der Republik unterwegs sein und den Volkacher Wein loben.