
„Wir bedauern außerordentlich, diesen Schritt gehen zu müssen“, schreibt die Metzgerei Deininger auf einem Zettel, der an ihrer Filiale in Mainbernheim hängt. Die Inhaber Manuela und Stephan Jamm müssen die Filiale zum 31. Oktober schließen, da sie nicht mehr genug Personal für den Verkauf finden.
„Keiner will das mehr machen. Der Markt ist leer“, sagt Manuela Jamm, die mit ihrem Mann zusammen die Hauptfiliale in Markt Einersheim sowie eine Filiale in Marktsteft betreibt. Dabei haben sie „Arbeit ohne Ende“.
Ein Problem des Handwerks
Das Problem kennen laut Jamm fast alle Metzger, ebenso wie das Handwerk im Allgemeinen. „Wir wollen neue Leute ausbilden, doch wir finden nicht einmal mehr Praktikanten, die sich für den Beruf interessieren“, sagt die Metzgereiinhaberin. Handwerksberufe seien für die meisten jungen Leute uninteressant geworden. „Niemand will mehr mit den Händen arbeiten, die meisten zieht es zu den großen Firmen“, so ihre Beobachtung.
Abwechslungsreicher Beruf
Dabei sei der Beruf des Fleischereifachverkäufers eigentlich schön und abwechslungsreich. Man habe Kundenkontakt, könne hochwertige Produkte schaffen und diese für den Kunden attraktiv anrichten. In den Filialen der Metzgerei Deininger gebe es außerdem verschiedene Feinkostsalate und auch Schulen haben sie früher beliefert. „Doch das sehen die Leute von außen nicht, der Fleischerberuf hat ein sehr schlechtes Image“, sagt Jamm.
Kein Erfolg
Die Bemühungen, das zu ändern, fruchten nicht. Zurzeit läuft eine Kampagne der Handwerkskammern, die für handwerkliche Berufe wirbt. Die Metzgerei Deininger ist auf Berufsbörsen und in Schulen unterwegs, um sich und die dreijährige Ausbildung vorzustellen. Auch dass die Metzgerei aktuell den Titel „Bratwurstkönig“ innehat, bringt ihr keinen Vorteil.
Letzte Metzgerei in Mainbernheim
Die Filiale in Mainbernheim war die kleinste mit drei Mitarbeitern. Insgesamt beschäftigt die Metzgerei noch 27 Mitarbeiter in der Produktion und im Verkauf. „Wir müssen die Filiale in Mainbernheim schließen, um die anderen halten zu können“, sagt Jamm. Das Personal werde jetzt in den verbleibenden Filialen eingesetzt.
Die Schließung komme recht spontan, da es zusätzlich Krankheitsausfälle gab. „Es tut uns sehr leid, dass wir schließen müssen, aber wir wollen nicht, dass die Qualität leidet“, bedauert Manuela Jamm den Schritt. In Mainbernheim gibt es dann keine Metzgerei mehr.
Ja Leute, IHR zahlt den Lohn! Geiz ist geil, deswegen wird beim Discounter gekauft.
Was soll der kleine Handwerksbetrieb denn machen? Der stellt nicht in industriellen Maßstäben Ware her. Der hat keinen Großschlachthof, in dem Akkordlöhner ein paar tausend Tiere am Tag schlachten. Da ist nichts mit Rabatt für Großmengen.
Da bleibt am Monatsende kein ordentliches Sümmchen übrig.
Weil der Kunde billig will. Nicht preiswert. Billig!
Für jeden********wird das Geld nur so rausgehauen. Fernseher, Computer, Mobiltelefon, Tablet, BlingBling am Auto.
Aber beim Essen und Trinken, da muss jeder Cent gespart werden. Versteh ich nicht!
Grill von Weber und Fleisch von Aldi....
der Hauseigentümer ist vor über einen Jahr verstorben. Die Erben haben vllt. ganz andere Interessen mit den Anwesen. Und dann passt halt nichts mehr... !!
An der Qualität der Wurstwaren usw. gab es nichts zu bemängeln. > Bratwurstkönig<
wird man nicht einfach so......
Und wenn man sich die Argumente anhört wegen den Erhöhungen der Preise wird schlechte Ernte höhere Preis für Fleisch Strom Löhne das kann man nicht mehr hören.
Und dann kommen noch die Veganisten: Nach deren Ersatzreligion sind Bratwurst und Schweinebraten ohnehin verwerflich.
Deswegen nach den GRÜNEN am besten täglich "Veggieday".
Kein Wunder, dass niemand mehr einen verfemten Beruf ausüben möchte.
Netto auf die Kralle etwas mehr als 1.100,00 Euro Netto! Samstagsarbeit eingeschlossen!
Ich bin gerne bereit, für diese Qualität -und die hat Deininger- etwas mehr Geld auszugeben. Allerdings muss der Mehrpreis dann auch bei den Arbeitnehmern ankommen.
Wäre schön, wenn wir unsere Filiale behalten können. Meinen (finanziellen) Teil bin ich bereit, dazu beizutragen.
Allem voran liegt es aber wohl jetzt bei Familie Jamm, Mitarbeiter (zurück)zugewinnen und Ihnen einen ordentlichen Arbeitsplatz mit gutem Betriebsklima und Bezahlung zu bieten!