Die neue Kirchenorgel in der Volkacher Pfarrkirche Sankt Bartholomäus ist fertig. Am vierten Adventssonntag segnete Weihbischof Ulrich Boom das Kircheninstrument der Orgelbaufirma Vleugels und besprühte es mit Weihwasser. Wegen gesetzlicher Corona-Bestimmungen konnten nur wenige Kirchenbesucher die ergreifende Klangouvertüre mit Kirchenmusikdirektor Gregor Frede an der Orgel, Trompeter Johannes Mauer und Kantor Hendrik Weingärtner miterleben.
Als die große Toccata in e-Moll von Nicolaus Bruhns nach der Weihe durch den Weihbischof erstmals in dem Gotteshaus öffentlich erklang, wurde schnell klar: Diese Investition hat sich wahrlich gelohnt. Satte tiefe Klänge wechselten flink und virtuos mit hohen schrillen Tönen – ein Ohrenschmaus für die Anwesenden. Der bombastische Sound sorgte sowohl in ruhigen als auch in impulsiven Momenten für echte Gänsehautgefühle.
Boom: Neue Orgel serviert Musik aus dem Herzen
500 000 Euro hat die Kirchenorgel mit dem historischen Seuffert-Gehäuse von 1757 und insgesamt 1160 Pfeifen gekostet. 81 000 Euro haben die Volkacher in diesem Jahr durch Spenden beigesteuert. Pfarrer Johannes Hofmann dankte allen Sponsoren und Helfern, die die neue Kirchenorgel ermöglichten. "Die Firma Vleugels hat hier ein wunderbares und großartiges Instrument gebaut", lobte der Geistliche außerdem die Mitarbeiter der Orgel-Manufaktur aus Hardheim. Nicht nur er sei von der Orgel begeistert, sondern auch Experten. Dass das Werk vollendet werden konnte, sei "in diesen schwierigen Corona-Zeiten" besonders hervorzuheben.
Nachdem die beiden Firmlinge Anna und Lorenz Leckel mit dem Friedenslicht von Bethlehem die vierte Adventskerze entzündet hatten, wandte sich Weihbischof Boom an die Gläubigen. Die neue Orgel serviere Musik aus dem Herzen mit Blick auf das bevorstehende Weihnachtsfest, begann er seine Predigt. Ein kleiner Virus habe die ganze Welt auf den Kopf gestellt. Die Menschen seien dadurch verunsichert, hätten viele Probleme in Familie und Beruf. Zuversichtlich zeigte sich der Weihbischof, dass neue Impfstoffe die Pandemie eindämmen werden, "aber nicht alle ihre Folgen".
Advent als Trost bei allen Turbulenzen
Der Advent sei Trost bei allen Turbulenzen in Kirche und Welt. Boom machte den Menschen Mut: "Gott bleibt mit uns ein Wanderer durch die Zeit." Der Advent sei ein Synonym für Freude, auch die neue Orgel sei ein Grund, um sich zu freuen. "Hier vereinen sich unzählige Pfeifen zu einem Klang", so der Bischof. Den Gottesdienstbesuchern wünschte er, mit diesen Gefühlen gestärkt ins neue Jahr zu gehen.
Orgelbaumeister Hans-Georg Vleugels attestierte den Volkachern gute Zusammenarbeit, die wohl die nächsten Jahrzehnte andauern werde. "Wir sind jetzt für viele Jahre eng miteinander verbunden", betonte Vleugels und überreichte Pfarrer Hofmann zur Orgelübergabe symbolisch eine Stimmgabel. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Barbara Rinke und Kirchenpfleger Karl-Peter Kohlhaupt dankten Vleugels mit einem Fass Volkacher Silvaner vom Weingut Langer. Ein weiteres Weinfass aus Holz hatten sie für Weihbischof Boom mitgebracht als Dankeschön für die finanzielle Beteiligung der Diözese Würzburg, die 150 000 Euro beisteuerte. Weitere 50 000 kamen von der Stadt Volkach, 8000 Euro vom Bayerischen Landesamt für Schulen.
Wer noch etwas für die neue Orgel spenden möchte, kann dies auf folgendem Spendenkonto tun: Katholische Kirchenstiftung Volkach, IBAN DE91 7906 9001 0201 5012 16, Raiffeisenbank Volkacher Mainschleife – Wiesentheid eG. Stichwort: Neue Orgel Volkach.