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Kitzingen
Weichhans Wochenrückblick: Eine geniale Lauterbach-Erfindung und ein Hoch auf die Wadenwickel
Satire am Samstag: Wenn durch Fieberträume die Dinge klar werden. Das Ende der Obst- und Gartenbauvereine. Leere Straßen in Kitzingen. Und ein Tierheim-Wunder.
Weichhans Wochenrückblick: Eine geniale Lauterbach-Erfindung und ein Hoch auf die Wadenwickel
Foto: MP, Angie Wolf, Montage: Biscan
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 24.07.2024 02:49 Uhr

Meist gibt es die Sommergrippe nicht ohne Fieberträume. Das hilft beim Schwitzen – und die Dinge klarer zu sehen. Ich weiß jetzt, wie das mit der diese Woche beschlossenen Verbesserung der Notfallversorgung gemeint ist. Man geht also nicht mehr wie bisher einfach zum Arzt oder in die Notaufnahme.

Künftig wird es simpler: Man muss nur eine der übriggebliebenen öffentlichen Telefonzellen finden und darauf warten, dass dort Karl Lauterbach anruft. Der erklärt dann genau, wer sich den lustigen Begriff "Akutleitstelle" ausgedacht hat. Wobei jetzt schon klar ist, dass es am Ende doch wieder die Wadenwickel richten müssen.

So weit spinnt sich der Traum selten, meistens klingelt das Telefon nämlich nicht. Oder es ist jemand vom Callcenter, der Telefonzellen verkauft. Bei der Abnahme von 24 Stück würde zudem ein Telefongespräch mit dem Sultan von Brunei rausspringen. Der bestätigt dann, dass die Notfallversorgung in seinem Land ähnlich ausgebufft ist wie in Deutschland.

Das Obst an der Mainschleife – alles leer geräubert

Zuletzt führte mich der Fiebertraum von Brunei direkt an die Mainschleife. Dort musste ich zusehen, wie die Obst-Mafia alles plünderte, was sich mitnehmen ließ. Woraufhin sich die Obst- und Gartenbauvereine in Sicherheitswachten verwandelten, organisiert von mehreren Akutleitstellen.

Akutleitstellen schossen auch in Kitzingen aus dem Boden, um dort den unfassbaren B-8-Verkehr zu koordinieren. Und das klappte sogar: Zwar sind jetzt vermehrt Rikschas rund um den Falterturm unterwegs, ansonsten aber herrscht auf den Straßen gähnende Leere.

Wie es nun doch mit dem Tierheim-Neubau geklappt hat

Fieberträume machen alles möglich – sogar den Spatenstich für das neue Kitzinger Tierheim. Seit 2017 ist das Vorhaben immer wieder in seine Einzelteile zerfallen. Nichts ging voran – und jetzt soll es an diesem Samstag so weit sein? Einfach so? Undenkbar! Und wenn es doch passiert, kann das nur zweierlei heißen: Mein Fieber sinkt. Und: Am Ende steckt die Theatergruppe des Feuerwehrvereins in Abtswind dahinter, die ihre Einnahmen aus dem Stück "Heribert der Klosterfraunarzissengeist" dem Tierheim zur Verfügung stellte. Stolze 2500 Euro.

Aber was ist schon Geld! Wenn Sie in den nächsten Tagen jemand fragt, wie das jetzt doch mit dem Tierheim-Neubau klappen könnte, sagen Sie einfach, wie es war: Es lag am Klosterfraunarzissengeist.

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