Die Stadt Kitzingen würde ja, wenn sie könnte: Mehrmals hat sie Stellen für ihr Bauamt ausgeschrieben, um die chronische Unterbesetzung zu beheben. Doch bislang ohne durchschlagenden Erfolg. Nun ziehen Oberbürgermeister Stefan Güntner und die Amtsleiter die Reißleine und strukturieren die Abteilung um.
Das gemeinsame Sachgebiet Bauordnung und Stadtplanung wird getrennt. Davon verspricht man sich eine Konzentration auf die jeweiligen Arbeitsbereiche und die Möglichkeit, wenigstens für das Sachgebiet Stadtplanung externes Personal zu finden. Denn, so die Erfahrung der Verwaltung mit den Stellenausschreibungen, Bewerber, die sowohl in Stadtplanung wie in Bauordnung Fachkompetenz aufweisen, sind dünn gesät. Reine Stadtplaner seien möglicherweise leichter zu finden. Außerdem schafft die Verwaltung damit eine zusätzliche Stelle, denn für die Zukunft erwartet sie in einer weiter wachsenden Stadt noch mehr Arbeit.
Interne und externe Unterstützung geplant
Doch die Stadtverwaltung belässt es nicht bei diesem Schritt. Auch intern bekommt das Bauamt Unterstützung. Kommissarisch wird Christiane Moser die Leitung des Sachgebiets Bauordnung übernehmen, zusätzlich zum Aufgabengebiet Datenschutz. Zwei weitere Verwaltungsmitarbeiter werden im Bereich Bauordnung mitarbeiten und für Entlastung sorgen. Der Einsatz der internen Mitarbeiter ist für sechs Monate geplant. Ziel sei es, den Rückstand, vor allem bei den Baugenehmigungen, aufzuarbeiten. Die Stadt ist damit teilweise um mehrere Monate im Verzug.
Dieser Missstand soll spätestens in einem halben Jahr abgebaut sein, so hat es Bauamtsleiter Oliver Graumann kürzlich im Stadtrat vorgetragen. Und auch Oberbürgermeister Stefan Güntner sieht "dringenden Handlungsbedarf", sowohl aus Sicht der Antragsteller als auch der Mitarbeiter im Bauamt.