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Kitzingen
Wegen Corona gestrandet: Französische Familie wieder daheim
Es ist einer der ungewöhnlicheren Corona-Fälle: Eine französische Familie strandet auf dem Heimweg in Unterfranken. Dort spielt sich das Geschehen in drei Landkreisen ab.
Am Rasthof Spessart endete für eine Familie aus Frankreich wegen Corona die Urlaubsheimreise. Der Vater musste ins Krankenhaus nach Aschaffenburg, die Familie kam im Landkreis Kitzingen in Quarantäne.
Foto: Petra Hemmelmann | Am Rasthof Spessart endete für eine Familie aus Frankreich wegen Corona die Urlaubsheimreise. Der Vater musste ins Krankenhaus nach Aschaffenburg, die Familie kam im Landkreis Kitzingen in Quarantäne.
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:46 Uhr

Es war eine dieser Meldungen, wie es sie nur in Corona-Zeiten gibt. Etwas, das so noch nie zuvor stattgefunden hat. Da befindet sich eine französische Familie auf der Heimreise aus dem Urlaub; von Rumänien ging es zurück nach Frankreich. Der Familienvater sitzt am Steuer und es geht ihm immer schlechter. Am Rasthof Spessart im Landkreis Main-Spessart hält der Mann an. An eine Weiterfahrt ist nicht zu denken, weil sich bei ihm das zeigt, was gerne mit "Corona-Symptomen" beschrieben wird, also Husten, Fieber und Müdigkeit.

Der Kranke kommt ins Aschaffenburger Klinikum, wo sich der Corona-Verdacht bestätigt. Da seine Ehefrau keinen Führerschein hat und deshalb die Heimfahrt mit den vier Kinder unterschiedlichsten Alters nicht fortsetzen kann, organisiert die Polizei eine Unterbringung in einer Ferienwohnung in Dettelbach im Landkreis Kitzingen.

Auch die Tochter positiv getestet

Dort wird dann die Familie getestet und es zeigt sich, dass eine Tochter ebenfalls Corona-positiv ist. Die übrigen Familienmitglieder sind gesund, müssen aber als Kontaktpersonen in Quarantäne und damit in Dettelbach bleiben.

Bekannt wird der ungewöhnliche Fall Anfang Juli durch eine Pressemitteilung des Kitzinger Landratsamtes. Federführend kümmerte sich allerdings das Landratsamt Aschaffenburg um die Geschichte – wohl deshalb, weil der Familienvater dort im Krankenhaus lag. Die Pressestelle der Aschaffenburger Landkreis-Behörde weiß deshalb auch, wie die Sache ausging.

Am 20. Juli ging's nach Hause

Auf Nachfrage teilt die Behörde mit, dass der Mann am 20. Juli aus der Klinik entlassen werden konnte. Am gleichen Tag gab es für die restliche Familie eine Ausnahmegenehmigung und sie durfte unter Auflagen nach Frankreich weiterreisen. Abgeholt wurden die verhinderten Heimkehrer von einem Verwandten aus Frankreich. Zeitgleich gingen alle Infos an die französische Gesundheitsbehörde am Heimatort der Franzosen. 

Inzwischen haben sich auch die zunächst unklaren Zuständigkeiten für die gestrandete Familie hinter den Kulissen geklärt. Die Rechnung für die Unterbringung der Familie in Dettelbach übernimmt erst mal das Landratsamt Aschaffenburg. Allerdings will man dort nicht auf den Kosten sitzen bleiben und gedenkt, sie an den Freistaat Bayern weiterzureichen.

Statistisch wird so getan, als habe es den Fall nicht gegeben: Die unfreiwillige Quarantäne der sechs Franzosen wird weder in der Corona-Zählung im Landkreis Aschaffenburg noch in den Landkreisen Main-Spessart und Kitzingen aufgelistet.

 
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