Der Markt Schwarzach steckt in diesem Jahr 6,8 Millionen Euro in Hoch- und Tiefbaumaßnahmen. Das sind fast 2,7 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. In seiner Sitzung am Dienstag beschloss der Gemeinderat einstimmig den Haushalt für dieses Jahr, der rückwirkend zum 1. Januar in Kraft tritt.
Das Gesamtvolumen des Haushalts umfasst 17,8 Millionen Euro (Vorjahr 19,7). Auf den Verwaltungshaushalt entfallen elf Millionen Euro (Vorjahr 10,2). Nach der Prognose von Kämmerer Martin Pfriem werden sich die Schulden am Jahresende auf 533.000 Euro belaufen. Das sind 100.000 Euro weniger als 2022. Die Pro-Kopf-Verschuldung ist dann mit 146 Euro je Einwohner niedrig. Der Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden lag Ende 2021 bei 653 Euro. "Eine positive Entwicklung", wie Bürgermeister Volker Schmitt sagte.
Kämmerer Pfriem rechnet mit einer Zuführung von 1,2 Millionen Euro vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt. Nach Abzug der planmäßigen Tilgungsleistungen im Vermögenshaushalt verbleibt eine sogenannte freie Finanzspanne von 1,1 Millionen Euro für Investitionen. Erfreulich sei, so der Kämmerer, dass für die vielen Investitionen auch 2023 keine Darlehensaufnahme benötigt wird. Allerdings werden die Rücklagen der Kommune wohl von 4,3 Millionen Euro auf zwei Millionen Euro schrumpfen.
Der Kämmerer begründet die späte Verabschiedung des Haushalts
Dass der Haushalt 2023 erst jetzt verabschiedet werden konnte, begründete Pfriem mit den erst vor kurzem erhaltenen Bestätigungen. Dabei geht es um verbleibende Fördermittel für 2023 durch das Staatliche Bauamt für die Ortsdurchfahrt in Düllstadt und die Regierung von Unterfranken für die Generalsanierung der Grundschule. Diese Rückmeldungen aus Würzburg hätten die Gemeinde Ende Juni 2023 erreicht. Die Fördermittel vom Amt für ländliche Entwicklung kann die Gemeinde erst 2024 abrufen. "Die Berücksichtigung dieser nicht unerheblichen Zuwendungssumme von fast 2,7 Millionen Euro war bei der Aufstellung des Haushaltsplans unerlässlich", so Pfriem.
Größte Einnahmeposten im Verwaltungshaushalt sind die Einkommensteuer mit 2,4 Millionen Euro, die Gewerbesteuer mit 1,5 Millionen Euro und die Schlüsselzuweisungen mit 963.000 Euro. Fast zwei Millionen Euro muss Schwarzach an Kreisumlage an das Landratsamt abführen. Für sein Personal in Rathaus, Bauhof und Grundschule gibt die Gemeinde 1,6 Millionen Euro aus.
Die Ausgabenseite des Vermögenshaushalts ist geprägt von der Erneuerung der Ortsdurchfahrt Düllstadt mit Kosten von 3,1 Millionen Euro. Weitere dicke Brocken sind die Generalsanierung der Grundschule Schwarzacher Becken (2023 anteilig 2,85 Millionen Euro), die Dorferneuerung in Schwarzenau mit 250.000 Euro, der Bau des Waschplatzes im Bauhof mit 120.000 Euro und Kosten für den Hochwasserschutz (70.000 Euro). "Wir haben in den letzten 15 Jahre 25 Millionen Euro investiert", bilanzierte Bürgermeister Schmitt sichtlich stolz. "Wir haben eine gute Lebensqualität und Infrastruktur."
Bei den Gebühren gibt es für die Bürger Licht und Schatten
Neu kalkuliert hat Pfriem die Gebühren für Wasser und Abwasser. Während der Kubikmeter Fernwasser ab Dezember drei Euro brutto kosten wird (bisher 2,63 Euro), können sich die Verbraucher auf eine niedrigere Abwassergebühr einstellen; sie sinkt um acht Cent auf 3,10 Euro.
Den Antrag eines Hörblachers auf Errichtung zweier Parkplätze vor seinem Anwesen in der Kitzinger Straße hat der Gemeinderat abgelehnt. Für Hörblach wird ein allgemeines Parkkonzept geprüft. Der neue Radweg zwischen Hörblach und Großlangheim soll in Teilbereichen drei Meter breit ausgebaut werden, damit auch Traktoren den Weg nutzen können. Dafür fallen Mehrkosten von 45.000 Euro an.
