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Wiesenbronn
Was ist eine Genisa?
Reinhard Hüßner (links) , Vorsitzender des Fördervereines ehem. Synagoge, und Pfarrer Hans Gernert bedankten sich mit einem Wein- und Buchgeschenk bei der Referentin Dr. Martina Edelmann, die zum Ausstellungsthema 'Abgelegt' eine sehr anschauliche Einführung präsentierte.
Foto: Marian Fritsch | Reinhard Hüßner (links) , Vorsitzender des Fördervereines ehem. Synagoge, und Pfarrer Hans Gernert bedankten sich mit einem Wein- und Buchgeschenk bei der Referentin Dr.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 26.09.2024 02:34 Uhr

Auf spannende Art und Weise führte Dr. Martina Edelmann vom Jüdischen Kulturmuseum Veitshöchheim in die Ausstellung "Abgelegt – Genisafunde in Franken" ein. Pfarrer Hans Gernert konnte zahlreiche Interessierte begrüßen, die sich in der Heilig-Kreuz-Kirche eingefunden hatten, um über diese nahezu unbekannte historische Besonderheit Näheres zu erfahren.

Die Ausstellung "Abgelegt", so führte Dr. Edelmann aus, gibt einen Einblick in die Arbeit des Genisa- Projekts Veitshöchheim. Im Mittelpunkt stand aber die Frage: Was ist eine Genisa?

In einer Genisa werden Texte und Gegenstände, die nach jüdischer Religionsvorschrift nicht zerstört werden dürfen, deponiert. In Franken nutzte man dafür die Dachböden der Synagogen. Einige dieser Ablagen wurden in den letzten Jahrzehnten aufgefunden. Das geborgene Material ist meist sehr schlecht erhalten und wurde deshalb zum größten Teil wenig beachtet

Dr. Edelmann zeigte ausgewählte Objekte aus den bisher inventarisierten unterfränkischen Genisa-Funden: Tora- Wimpel, Gebetsriemen, Gebetbücher, Strafarbeiten, private Notizen, Zeitungen, ein Arztrezept und vieles mehr. Da eine Genisa als wertvolle Informationsquelle für jüdisches Leben unbedingt systematisch erschlossen werden muss, richtete man 1998 das Genisa-Projekt Veitshöchheim unter der Leitung von Dr. Martina Edelmann ein.

Inzwischen wurden Funde u. a. aus den Synagogen von Veitshöchheim, Urspringen (Lkr. Main-Spessart), Gaukönigshofen, Altenschönbach, Wiesenbronn sowie aus Kleinsteinach und Memmelsdorf (Lkr. Haßberge) komplett durchgesehen und in einer Datenbank erfasst. In ganz Franken sind etwa 40 Fundorte einer Genisa bekannt, die meisten in ehemaligen Synagogen.

Die Entdeckung, Bergung und Dokumentation der Genisa aus der Wiesenbronner Synagoge in den Jahren 2008 und 2009 präsentierte Reinhard Hüßner mit zahlreichen Fotos, die den oft desolaten Zustand der aufgefundenen Schriften aufzeigten.

Die Ausstellung ist täglich von 9 Uhr bis 16 Uhr bis 3. Oktober in der Heilig-Kreuz-Kirche zu besichtigen. Neben Infos zu den einzelnen Fundorten von Genisot erhält der Besucher anhand zahlreicher Originalobjekte gezeigt einen anschaulichen Einblick in das Fundmaterial.

Von: Reinhard Hüßner (Vorsitzender, Förderverein ehem. Synagoge Wiesenbronn)

 
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