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Iphofen
Warum Iphofen vorerst keine Langlauf-Loipen spurt
So viel Schnee war selten in der Region, und doch bleibt das Loipenspurgerät der Stadt Iphofen zunächst in der Garage. Im Stadtrat wehrt sich der Bürgermeister gegen Kritik.
Im Dezember 2010 starteten Karl-Heinz Käppner (links) und Karl Volland vom Iphöfer Bauhof zur ersten Fahrt mit dem Loipenspurgerät.
Foto: Harald Meyer | Im Dezember 2010 starteten Karl-Heinz Käppner (links) und Karl Volland vom Iphöfer Bauhof zur ersten Fahrt mit dem Loipenspurgerät.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:44 Uhr

Vor einem Jahrzehnt, als der Winter hierzulande noch ansatzweise hielt, was er versprach, hat die Stadt Iphofen ein schickes Loipenspurgerät angeschafft. Das Geld dafür stammte aus dem finanziellen Nachlass des aufgelösten Heimat- und Fremdenverkehrsvereins. Es gibt ein Archivbild, auf dem zwei Mitarbeiter des Iphöfer Bauhofs stolz mit dem Schneemobil – einem Motorschlitten mit angehängtem Spurgerät – posieren. Im seinerzeitigen Bericht ist von besten Bedingungen für die „Jungfernfahrt“ die Rede. Allzu oft ist das Gerät seither allerdings nicht zum Einsatz gekommen. Es lag einfach nicht genug Schnee. Jetzt wäre genug Schnee da, aber jetzt ist Corona. Deshalb lässt die Stadt das Gerät vorerst in der Garage. Stadtrat Jürgen Adler hat dies in der Sitzung am Montagabend so kommentiert: „Das kann eigentlich nicht sein.“

Selbst vorsichtige Stimmen raten in Corona-Zeiten zu Bewegung und Sport unter freiem Himmel. Nun ist es aber so, dass man sich in Iphofen vor zu vielen Freiluft-Sportlern fürchtet, wenn die Loipen auf den Holzwiesen Richtung Birklingen erst einmal gespurt sind. Bis zu 20 Kilometer lang könnte sich die Spur ziehen. „Wir sind die Einzigen in der Umgebung, die so etwas anbieten“, sagte Bürgermeister Dieter Lenzer. „Es gibt Bedenken, dass aus der ganzen Gegend Leute kommen würden.“ Im schlimmsten Fall würden sich die Freizeitsportler in der Loipe stauen oder dicht hintereinander herlaufen.

Endgültige Entscheidung steht noch aus

Für Stadtrat Adler ist dies kein schlüssiges Argument. Er rief dazu auf, die Angst in diesem Fall hintanzustellen und „Mut“ zu zeigen. Man könne auch den Nachbargemeinden anbieten, das Gerät zu nutzen und auf ihrer Gemarkung selbst Loipen zu spuren. Bürgermeister Lenzer nahm diese Anregung für Dienstag mit ins Rathaus – und dort tagte am Morgen dann die Task-Force „Loipe“, bestehend aus leitenden Angestellten der Abteilungen Bauhof und Touristinfo. Ergebnis des Rathaus-Gipfels: Die Stadt will zunächst Gespräche mit Polizei und Gesundheitssamt führen und Möglichkeiten für eine Öffnung der Loipen ausloten. Die Hoffnung ist, dass der Schnee bis zu einer Entscheidung liegen bleibt.

 
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  • P. S.
    Als ob man nicht auch selbst eine Spur ziehen und auf den Holzwiesen lang laufen könnte. Wie naiv sind die Verantwortlichen eigentlich?
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  • M. F.
    Könnte die MainPost nicht veröffentlichen wo in der Region derzeit Langlauf möglich ist? Dann verteilen sich die Leute.
    Immer den einfachsten Weg gehen und alles verbieten kanns doch nicht mehr sein!
    Freiluftsport ist gesund und stärkt das Immunsystem!!!
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  • K. K.
    " Holzwiesen-Langlauf " ....

    Wer zu den Holzwiesen zwecks Langlauf kommt braucht einen Parkplatz. Wahrscheinlich keiner da, bzw. geräumt. Entlang der schmalen Strasse nach Birklingen, an deren Rand der geräumte Schnee geschoben sein wird, kann man nicht sicher Parken. Da kommt die Polizei und spricht von " Behinderung ". Dementsprechend teurer wird der Zahlschein.
    Ausserdem wer sich 1-2 Stunden Langläuferisch betätigt gerät sicher ins Schwitzen. Muss bei -10 Grad ins eiskalte Auto um nach Hause zu fahren. Da läuft die Scheibe an und die
    Erkältungsgefahr ist gross. Wer sich zu `*Coronazeiten in Gefahr begeben will, soll es tun.
    100 Jahre wird man wohl nicht alt, wenn man.n/Frau auf den Holzwiesen * e bissele Sport treibt. (Zum Aufwärmen hat ja auch kein Wirtshaus offen).
    Eine Wanderung im baldigen Frühling macht da eher Sinn und ist nicht so kalt. Aber min-
    destens genau so schön. Holzwiesen....... ich komme....
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  • E. H.
    in welchem Ort war das nochmal, wo im Landkreis die Mutation schon angekommen ist??
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  • C. W.
    Stadtrat Adler hat Recht: Angst hintenan stellen und Mut zeigen.
    Zumindest die 25 BRK Mitarbeiter, die sich gegen Corona stemmen, werden keinen Bock auf Langlauf haben. Sollten es weitere Fälle in Altersheimen geben, werden sich sicherlich weitere Freiwillige melden um gegen Corona anzukämpfen.
    Also: Freizeitverhalten ohne Grenzen. (Ironie aus)
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