
Mehrere Gebührenerhöhungen beschloss der Dettelbacher Stadtrat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause. So steigt das Entgelt für die Mittagsbetreuung und die -verpflegung an der Rudolf-von-Scherenberg-Grundschule in Dettelbach. Für das Schuljahr 2022/2023 hatte sich hier ein Minus von rund 134.000 Euro ergeben. Eine Monat Betreuung kostete bisher 60 Euro; ab dem 1. September sind dann 72 Euro fällig, also 20 Prozent mehr. Der Kostendeckungsgrad läge dann bei um die 52 statt 47 Prozent. Weil das immer noch unterdurchschnittlich ist, soll es deshalb in den nächsten drei Jahre eine jährliche schrittweise Erhöhung um jeweils zehn Prozent geben.
Die Catering-Firma hatte bereits zum 1. September 2023 die Preise pro Mittagessen für die Schule um 19 Prozent erhöht. Auch stiegen die Personalkosten aufgrund von Tariferhöhungen. Die Entgelte für die Mittagsverpflegung wurden daher neu kalkuliert. Kosteten vier Tage bisher 68 Euro, werden es ab dem 1. September 84 Euro sein.

Steigen werden auch die Gebühren für die Nutzung des Historischen Rathauses. Hier hatte es zuletzt im September 2014 eine Anpassung gegeben. Nicht zuletzt nach den umfangreichen Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten an dem Gebäude in Höhe von 880.000 Euro sprach sich der Stadtrat nun für eine Erhöhung der Gebühren aus. Seit der letzten Steigerung erhöhte sich allein der Verbraucherpreisindex um 25 Prozent, so die Info der Verwaltung. Das neue Vermietungskonzept mit den höheren Preisen soll zum 1. September in Kraft treten, wobei sich die Preise staffeln und auch von der Art des Mieters abhängen.
Deckungsgrad der Maintalhalle bei nur 31 Prozent
Schließlich ging es auch noch um die künftigen Mietkosten für die Maintalhalle. Auch hier war schnell klar: Eine Gebührenerhöhung muss dringend her; seit zehn Jahren waren die Preise gleich geblieben. Wie eine vorgelegte Betriebskostenanalyse zeigte, weist die Halle "eine deutliche Unterdeckung zwischen den entstandenen Kosten und den generierten Einnahmen" aus, heißt es in der entsprechenden Sitzungsvorlage.
Jährlichen Aufwendungen von rund 135.500 Euro für Strom, Wasser, Gas und Reinigung stehen Einnahmen von knapp 42.000 Euro gegenüber. Das entspricht einer Unterdeckung von fast 94.000 Euro. Oder anders herum: Der Deckungsgrad liegt bei gerade einmal 31 Prozent.
Genutzt wurde die Halle zuletzt so: Die Belegung durch Sportbetrieb lag bei 2089 Stunden. Dazu kamen sechs Veranstaltungen wie Kinderkleidermärkte oder Weihnachtsfeiern. Die Halle hatte zuletzt einen neuen Sportboden bekommen, der rund 291.000 Euro kostete. Bei nicht-sportlichen Veranstaltungen muss der Boden jetzt entsprechend geschützt werden – was zu zusätzlichen Kosten von jeweils 2200 Euro führt.