
Er war so etwas wie der Vater der öffentlichen Bücherschränke – jetzt ist er weg: Den in die Jahre gekommenen Kasten mit den Buchspenden am Alten Friedhof gibt es nicht mehr. Was ist passiert? Die Antwort ist einfach: Der Schrank war an einem toten Baum angebracht. Der ist inzwischen zu morsch geworden – die Stadtgärtner mussten eingreifen.
Bürgermeisterin Astrid Glos, die sich in der Stadt federführend um die Bücherschränke kümmert, reagierte sofort und stellte Ersatz in Aussicht: Im Mai werde man wieder einen entsprechenden Schrank zwischen Friedhofseingang und B 8 aufstellen. Geplant ist dies bei den vom 9. bis 19. Mai stattfindenden Sprachwochen, antwortete Glos auf entsprechende Anfragen in den sozialen Netzwerken. Wie die Stadt zudem auf Nachfrage mitteilt, ist ein weiterer Schrank am Caritas-Mehrgenerationenhaus St. Elisabeth geplant.
Schrank und Baum hielten neun Jahre durch
Der jetzt verschwundene Tauschschrank war einer der ersten seiner Art in der Stadt. 2015 wurde er an einen alten Baumstamm genagelt und ragte seither durch seinen auffälligen roten Anstrich heraus. Der abgestorbene Baum selber bot Insekten und Kleintieren Schutz.
Mit den "Straßenbibliotheken" angefangen hatte zwei Jahre zuvor der frühere Stadtgärtner Johannes Lindner. In Kitzingen wurde auf seine Anregung hin 2013 die erste öffentliche Bücherbox installiert – damals als Bereicherung des Wettbewerbs "Entente florale".
Bücherschrank Nummer vier steht seit vergangenen Juli an der B 8
Im Laufe der Zeit kamen weitere Bücherschränke dazu. Zuletzt installierte die Stadt im Juli 2023 ein Schrank zwischen dem Luitpoldbau und der Haltestelle an der B 8. Damit gab es vier Exemplare im Stadtgebiet: am Marktplatz, am Gartenschaugelände, in Sickershausen und eben am Alten Friedhof.
Der Buchaustausch kommt weiterhin an: „Die Idee wird von Einheimischen und Gästen gleichermaßen gut angenommen“, zog Glos zuletzt im vergangenen Sommer eine erfreuliche Bilanz.