Auf Einladung des Bund Naturschutz Volkach starteten 21 Naturinteressierte am Volkacher Busbahnhof zur traditionellen Winterwanderung. Bei herrlichem Winterwetter gestaltete sich der Spaziergang zum Rothenbachsee zu einem Genuss.
Auf den ersten Blick sah man es dem zugefrorenen See gar nicht an, dass er ökologisch auf der Kippe steht. Der BN Ehrenvorsitzende Hans Schneider erklärte die Gründe: "Der Rothenbachsee hat keine eigene Quelle, sondern wird durch einen Zufluss gespeist, der schnell austrocknet. Die große Hitze und Trockenheit der letzten Jahre macht dem Gewässer schwer zu schaffen. Dazu kommt, dass der "Mönch", mit dem das Wasser aufgestaut werden kann, defekt ist.
Schneider erinnerte an die großen Anstrengungen in den letzten Jahrzehnten, die den hohen Wert des Sees für die Amphibienwelt gewährleistet haben. 27 Jahre habe er gemeinsam mit Volkacher Naturschützern zahlreiche oft seltene Frosch-, und Krötenarten sowie Lurche über die Straße getragen, habe initiert, dass Tunnels unter der Straße eingerichtet wurden, die die Wanderung der Amphibien zum nahegelegenen Halbmeilensee ohne menschliche Hilfe ermöglichten. Beim letzten Monitoring war der Amphibienbestand stark rückläufig. Der Ehrenvorsitzende betonte, dass das Refugium für Amphibien unbedingt erhalten werden müsse.
Deshalb solle die Stadt Volkach als Eigentümerin des Rothenbachsees die erforderlichen Maßnahmen möglichst schnell ergreifen. Gerhard Wagenhäuser, Geschäftsstellenleiter der Stadt Volkach, betonte im Namen der Stadt Volkach als Eigentümerin des Sees, dass die Stadt die entsprechenden Maßnahmen eingeleitet hat. Das Ufer zur Straße hin soll bibersicher befestigt werden. Es besteht die Gefahr, dass der Biber die Straße untergräbt. Die Maßnahme ist von der Unteren Naturschutzbehörde für den Herbst 2024 genehmigt. Im Zuge dieser Maßnahmen soll auch der defekte Mönch erneuert werden. Danach könnte der See wieder als Fischteich bewirtschaftet werden.
Der Bund Naturschutz Volkach unterstützt gerne mit Rat und Tat. Die Gruppe honorierte die engagierten Erläuterungen und setzte die Wanderung nach Eichfeld fort, wo die Vorsitzende Gerda Hartner zu Kaffee und Kuchen einlud.
Von: Gerda Hartner (1. Vorsitzende, Ortsgruppe Volkach im Bund Naturschutz)