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VOLKACH
Wandel und Bestand in der Kunst
„Entwicklung“ hat Kurt Grimm seine Skulptur genannt. Hier haben sich vier der fünf Künstler versammelt: Willi Grimm, Margit Aumüller, Thomas Pfarr und Kurt Grimm.
Foto: Josef Gerspitzer | „Entwicklung“ hat Kurt Grimm seine Skulptur genannt. Hier haben sich vier der fünf Künstler versammelt: Willi Grimm, Margit Aumüller, Thomas Pfarr und Kurt Grimm.
Von JOSEF GERSPITZER
 |  aktualisiert: 02.04.2019 12:12 Uhr

Die berühmte Rosenkranzmadonna hing nicht immer in der Mitte der Wallfahrtskirche Maria im Weingarten. Ebenso kamen im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Kunstwerke und Gemälde dazu.

Einige gibt es nicht mehr. Vor einigen Jahren schon wurde das moderne Altarbild in der Kirche aufgestellt. Heute, so Kirchenpfleger Karl Peter Kohlhaupt von Volkach bei der Vernissage der Ausstellung „Maria im Weingarten heute“, seien für einige Wochen weitere Kunstwerke dazu gekommen. Kohlhaupt lud die etwa 200 Besucher ein, diese Gemälde und Skulpturen bewusst wahrzunehmen.

Anna – Lena Feldhäuser aus Krautheim faszinierte mit ihrer Querflöte in der musikalischen Einleitung zur Einführung in die Ausstellung mit einem Stück des zeitgenössischen Komponisten Robert Dick-Lookout aus dem Jahr 1989.

Die Laudatio und Hinführung übernahm dann Michael Nowotny, Leiter der Klosterakademie für Kunst, Spiritualität und Natur in Maria Bildhausen. Auch er griff den Wandel in der Kunst im Laufe der Jahrhunderte gerade in der Volkacher Wallfahrtskirche auf.

Beim Besuch der Kirche falle der Blick zunächst auf die Reben rund um die Kirchenanlage. Die Traubenstöcke verwurzeln sich tief in der Erde, um auch in trockenen Zeiten genug Wasser und Nahrung aus der Erde zu bekommen.

Bei den Arbeiten von Kurt Grimm aus Kleinrinderfeld, mehrere Stahl-Skulpturen im Außenbereich der Kirche, könne man wahrnehmen, wie diese aus der Erde erwachsen, in der Erde gründen, ja wie verwurzelt erscheinen und dann dem Licht sich entgegenarbeiten.

Die sieben Epitaphe im Mittelgang der Kirche des 91 jährigen Künstlers Willi Grimm aus Kleinrinderfeld stehen unter dem Motto „Von der Erde bist du genommen, zur Erde kehrst du zurück.“. Es gehe hier um das Abgebrochene, die Verwundungen und das Gefangensein durch das Leben selbst.

In einem Triptychon, gestaltet in der besonderen Drucktechnik Monotypie, ganz hinten in der Kirche an der Wand kommt Margit Aumüller aus Schönbrunn im Steigerwald zu zwei biblischen Stammmüttern Rut und Tamar, überschrieben mit einem Satz von Rut im Buch Rut im Alten Testament „Wo du stirbst, da sterbe auch ich, da will ich begraben sein.“

Künstler und Ausstellungsleiter Thomas Pfarr von der Galerie Münnerstadt, der auch die Begrüßung übernommen hatte, hat selbst auch mit zwei Werke beigetragen. Ein großes „Buch des Lebens“ in Metall mit den Farben Rot und braun in verschiedensten Schattierungen liegt vorne vor dem Chorraum auf. Ein Kreuz, aus einem Schrein ins Licht aufstrebend, bezieht sich auf die Verse in Psalm 23 „Dein Stab und dein Stecken, sie geben mir Zuversicht“. Das Kreuz ist im so genannten Marienglas gefertigt, Zeichen der Hoffnung und des Lichts.

Das je nach den Lichtverhältnissen unterschiedlich strahlende Ultramarin -Blau eines quasi zusätzlichen Fensters rechts vom Hochaltar vom Frankfurter Maler Herbert Hamak begeistert jeden Ausstellungsbesucher schon von Weitem. Ein weiteres „Fenster“ kommt hinzu. Durch das pigmentierte Bindemittel wachsen die Bilder ins Dreidimensionale. Das Ultramarin-Blau heißt auch „Mantel Mariens“, für die Marienwallfahrtskirche ein besonderes Bild.

Eine wertvolle und beeindruckende Ergänzung und Vertiefung der Eindrücke brachte der Gesang der Volkacher Sopranistin Radka Loudova- Remmler, begleitet von ihrem Ehemann Fridolin Remmler an der Orgel. Zum Vortrag kamen „Domino Deo“ von Antonio Vivaldi aus dem „Gloria“ sowie das „Gebet der Desdemona“ aus „Othello“ von Giuseppe Verdi.

Die außergewöhnliche Ausstellung ist noch bis zum 1. November täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

 
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