
Lange hat man darauf gewartet. Und dann, am Donnerstag Abend, kam alles auf einen Schlag im Rathaus an: Die Briefwahlunterlagen aus der Bundesdruckerei. Der Volkacher Bürgermeister und seine Verwaltung hatten kurzfristig ein Problem: Wohin mit den vielen, vielen Paketen und Kisten? Zudem: die Zeit drängt unwahrscheinlich. Knapp 5000 Briefwähler, aus der ganzen Verwaltungsgemeinschaft, warten auf ihre Unterlagen. In gut zwei Wochen steht die Wahl an.
"Das wird sportlich", sagt Verwaltungsangestellte Laura Schymura. Sie ist die verantwortliche Wahlleiterin und wohl momentan die gefragteste Person im Rathaus. Wohin mit den ganzen Unterlagen? Kurzerhand nahm man den großen Sitzungsaal im Rathaus in Beschlag. In dem weiten Rund der Tische, wo sonst die Räte der Stadt sitzen, legte man die einzelnen Päckchen auf die Tische um sie nach einem ausgeklügelten System zu sortieren.
Rund die Hälfte der Wähler setzt auf Briefwahl
Für diese Mammutleistung hatte das Rathaus am Freitag für den Publikumsverkehr geschlossen. "Wir haben nicht ganz 9000 Wahlberechtigte insgesamt," erklärt die Wahlleiterin. Betreut wird immerhin die gesamte Verwaltungsgemeinschaft. "Grob die Hälfte nimmt also an der Briefwahl teil." Bis zum Wochenende wollte man fertig sein. An diesem Montag müssen dann alle Briefwahlunterlagen beim Logistiker stehen.

"Wir haben da schon eine Sonderlieferung beantragt. So viel nehmen die auf einmal sonst gar nicht an. Normal sind das pro Tag maximal neun Kisten," so die Wahlleiterin. Zehn Verwaltungsangestellte, das komplette Sachgebiet, sitzen am Freitagvormittag im Saal, registrieren, falten Blätter, und stecken sie in die großen Briefkuverts. Laura Schymura hat souverän alles im Griff.
Am Nachmittag rückt die neue Mannschaft an
Exakt 100 Briefwahl-Kuverts kommen in eine Logisikkiste. "So habe ich immer den genauen Überblick, wie weit wir sind." Auch der Bürgermeister ist vor Ort. Nicht zur Dienstaufsicht, sondern um mitzuarbeiten. Man hat sich für Schichtbetrieb entschieden. Nachmittags kommt eine frische Mannschaft. "Wir schaffen das!", ist Heiko Bäuerlein optimistisch. "Notfalls müssen wir dann noch am Samstag arbeiten."
Den Abend vorher hat man schon die Eilsendungen vorbereitet. Die sind für Briefwähler bestimmt, die die letzten Wochen vor der Wahl nicht zu Hause sind und dafür eine gute Begründung haben. Etwa wenn ein Reha-Aufenthalt oder ein lange geplanter Auslandsurlaub anstehen.

"Wir verschicken etliche Briefwahlunterlagen in die ganze Welt," erklärt Schymura. Man glaubt gar nicht wie viele Wähler aus der Mainschleife über eine lange Zeit im Ausland sind. Das ist natürlich ein nicht unerheblicher Mehraufwand für uns!"