„Klasse Wachstumszahlen“: Die Zufriedenheit über die Geschäftsentwicklung der VR Bank Kitzingen im Vorjahr ist bei den Vorstandsmitgliedern Roland Köppel und Peter Siegel hör- und sichtbar. Bei Krediten und Einlagen sei ein deutliches Plus zu verzeichnen, betonten sie am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Nicht zuletzt sei das einem kräftigen Mitgliederzuwachs zu verdanken: Fast 1100 neue Genossen bedeutet im Vergleich zu 2010 ein Plus von fast 90 Prozent.
Klar nach oben zeigt der Daumen auch bei den Krediten. 239 Millionen Euro hat die Bank verliehen und damit dieses Kerngeschäft um gut fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr gestärkt. Was Köppel dabei besonders unterstreicht, sind die Neukredite. Die zeigten eine Steigerung um 75 Prozent und hätten ein Volumen von 55,8 Millionen Euro erreicht. Hauptverantwortlich seien Gewerbetreibende. „Im Handwerk läuft's sehr, sehr ordentlich“, so Köppel. Hier sei die Investitionsbereitschaft sehr hoch, ebenso bei Kunden im Bereich der erneuerbaren Energien.
Bei solchen Erfolgsmeldungen ist die leicht schwächere Bilanzsumme – aus Sicht der Vorstände – nur ein Schönheitsfleck, der in Zeiten niedrigster Zinsen und geringer Gewinnspannen normal sei: 646 Millionen Euro oder ein Minus von 4,1 Prozent ergibt der Jahresvergleich.
Interessanter ist, was unterm Strich rauskommt: Mit einem Betriebsergebnis von rund 5,8 Millionen Euro (Zinsen: 13 Millionen, Provisionen und Gebühren: 3,5 Millionen, Kosten: 10,7 Millionen) rechnet Köppel. Die Summe bleibt allerdings nicht im VR Bank-„Geldbeutel“ hängen. Dort landet eine Million Euro, nachdem die Steuer zugeschlagen und das Geldinstitut sein Fundament durch Stärkung des Eigenkapitals und Risikovorsorge verbreitert hat.
Die Stärke der Genossenschaft sind deren Eigentümer: 17 121 Mitgliedern gehört das Geldinstitut. Ihre Anteile liegen Köppel zufolge bei über sechs Millionen Euro. Und ihr Engagement in die Produkte des Hauses wird seit acht Jahren mit Bonuspunkten belohnt – die in Geld ausgedrückt eine Ausschüttung von 456 000 Euro bedeuten.
Zusätzliches Standbein
Ein neues Standbein der Bank – mit steigender Bedeutung – ist der Energiemarkt. Vor zwei Jahren brachte die VR Bank einen Energie-Fonds heraus: gemeinsam mit der Baywa und den Kitzinger Licht-, Kraft- und Wasserwerken (LKW). Gut vier Millionen Euro habe man gemeinsam in Photovoltaikanlagen auf Kundendächern investiert. Der Fonds, in den rund 140 Anleger 1,7 Millionen Euro investiert hätten, liegt Siegel zufolge „voll im Plan“ – mit einer ersten Ausschüttung von sechs Prozent.
Auf dem Erneuerbare-Energiesektor will die Bank expandieren: Ein zweiter Photovoltaikfonds sei in Arbeit (Investition: 5,8 Millionen), der im zweiten Jahresquartal aufgelegt werde, erklärte Köppel. Auch beim Windstrom wolle die VR Bank mitmischen. Gesucht würden noch Standorte. Egal ob Photovoltaik oder Windräder. Der heimische Kunde soll profitieren, so Köppel: „Das Geld soll bei denen ankommen, die das Windrad anschauen müssen.“