
Kürzlich fand die Vertreterversammlung der VR Bank Kitzingen statt. Neben der Berichterstattung über das Geschäftsjahr 2020 wurden einige Satzungsänderungen beschlossen mit dem Ziel, den Mitgliedern auch künftig Negativzinsen zu ersparen, berichtet die Bank in einer Pressemitteilung. Allerdings müssen sie künftig Beiträge für die Nutzung der Bankdienstleitungen zahlen und sich auf diese Weise an den Kosten beteiligen.
Vorstand Roland Köppel gab die Bilanzzahlen für das Geschäftsjahr 2020 bekannt. Nach der Einschätzung des Vorstandes wurde ein überdurchschnittliches Wachstum erzielt. Allerdings konnte das Wachstum aufgrund der Zinssituation nicht in ein höheres Betriebsergebnis umgesetzt werden. Die Bilanzsumme lag mit 873 Millionen Euro um 15,2 Prozent über der des Vorjahres.
Bankkunden erhöhen ihre Einlagen

Das Anlagevolumen der Mitglieder bei der Bank und deren Verbund- und Kooperationspartnern stieg um fast 91 Millionen Euro bzw. 10,3 Prozent auf 971,2 Millionen Euro. Bei den Krediten berichtete Köppel von einem Zuwachs um 39,5 Millionen Euro auf etwas mehr als 441 Millionen Euro. Die hohe Nachfrage nach Immobilienkrediten habe das Wachstum begründet. Insgesamt betreut die VR Bank Kitzingen in der Bank und bei ihren Verbundpartnern im Kredit- und Anlagegeschäft circa 1,45 Milliarden Euro ihrer Mitglieder.
Das Betriebsergebnis lag mit 4,4 Millionen Euro fast 15 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die abnehmenden Zinsüberschüsse, prognostizierte der Vorstand, werden auch in den nächsten Jahren für rückläufige Betriebsergebnisse sorgen. Eine Folge: Die Subventionierung des Zahlungsverkehrs über die Zinsgeschäfte, wie sie bisher funktioniert habe, sei in Zukunft nicht mehr möglich. Die Vertreterversammlung hat deshalb auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat eine Beitragsordnung eingeführt.
Die Mitglieder mit Zahlungsverkehrskonten müssen ab dem Jahr 2022 einen Beitrag von mindestens fünf Euro monatlich leisten. Damit würden solidarisch die Kosten für Geldautomaten und die Datenverarbeitung im Zahlungsverkehr gedeckt, schreibt die Bank. Über die genaue Höhe der Beiträge entscheiden die Vertreterversammlung und jedes Mitglied durch sein Nutzungsverhalten.
2020 traten der Genossenschaft 445 neue Mitglieder bei. Insgesamt waren am Ende des letzten Jahres 22 781 Mitglieder der VR Bank Kitzingen verzeichnet.
Auszeichnung für Edelgard Pieper-Pavel
Schon am 2. November 2020 endete die Amtszeit der Aufsichtsratsvorsitzenden Edelgard Pieper-Pavel. Pandemiebedingt fand die Auszeichnung mit der silbernen Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes Bayern für außergewöhnliche Leistungen zum Wohle der VR Bank Kitzingen nun in der Versammlung statt.
Pieper-Pavel war mehr als 24 Jahre im Aufsichtsrat der Bank, seit 2010 als Vorsitzende. Ihr Nachfolger Leonhard Knoll und Vorstand Roland Köppel bedankten sich bei ihr für die "jederzeit konstruktive Zusammenarbeit und das hervorragende Miteinander auf menschlicher Ebene".