Nach dem Zuhören wurde es wuselig: In den Fluren der St.-Hedwig-Schule in Kitzingen hatten die Kinder in der letzten Schulstunde gebrauchte Bücher ausgebreitet. Lesestoff wechselte gegen kleines Geld den Besitzer, Verkäuferinnen und Käufer strahlten. Der Flohmarkt bildete in der St.-Hedwig-Grundschule in Kitzingen den Abschluss des großen Vorlesetags. Dieser fand bundesweit am 15. November statt und auch im Landkreis Kitzingen nahmen viele Schulen und Einrichtungen daran teil.
In der großen Grundschule St. Hedwig mit ihren insgesamt 26 Klassen, davon vier in der Außenstelle Sulzfeld und sechs Deutschklassen, wird dieser besonders aufwendig gestaltet. Barbara Lehnert als Ehrenamtliche organisierte zusammen mit den Lehrerinnen Michaela Pfeuffer und Natascha Kühn von der benachbarten Paul-Eber-Mittelschule das Programm für den kompletten Schultag.
In den ersten beiden Stunden waren Schülerinnen und Schüler der Mittelschule mit Vorlesen an der Reihe, danach kamen prominente Vorleser in die Klassen oder diese lauschten auswärts, etwa im Rathaus oder der Bücherei. Auch diese Redaktion beteiligte sich an dem Vorlesetag: Reporterin Barbara Herrmann hatte der 1d nicht nur die Geschichte "Das Schaf Charlotte" mitgebracht, sondern auch Zeitungen, aus denen sie mit den Mädchen, Jungen und Lehrerin Sigrid Grötsch dann Hüte bastelte.
Kinder begeistern für "das Abenteuer im Kopf"
Organisatorin Michaela Pfeuffer nannte den Vorlesetag "eine richtig große Aktion und viel Arbeit", zeigte sich aber überzeugt von dessen Bedeutung. "Lesen ist die Basis für den Schulerfolg", betonte die Lehrerin. Für dieses "Abenteuer im Kopf" müsse man einfach so viele Kinder begeistern wie möglich.
Besonders lobte sie auch die Jugendlichen der Mittelschule für ihren Einsatz. Deren Lehrerin Natascha Kühn freute sich über den doppelt positiven Effekt, der ihre Schülerinnen und Schüler einschließe. In ihrer Klasse habe sie ganz viele Migrationskinder, dennoch hätten sich sofort acht Freiwillige für den Vorlesetag gefunden. Und noch dazu hätten einige Mädels zu Hause am Wochenende Arbeitsblätter dafür erstellt, ergänzt die Lehrerin: "Ich bin sehr stolz auf meine tolle Klasse."