(wo) So harmonisch kann es vor dem Kadi zugehen – wenn ein verständnisvoller Richter und ein reuiger Angeklagter aufeinandertreffen. „Enttäuschen Sie mich nicht“, sagte der Jurist, als er den jungen Mann wegen Diebstahls zu 50 sozialen Hilfsdiensten verurteilte. „Ich werde daraus lernen“, erwiderte brav der 17-jährige Angeklagte.
Der hatte im September vergangenen Jahres in einem Nürnberger Sportgeschäft ein T-Shirt im Wert von 35 Euro klauen wollen. Zum zweiten Male in seinem noch jungen Leben hatte sich der junge Mann des Ladendiebstahls schuldig gemacht. Warum? Er habe genug Geld gehabt, entgegnet der 17-Jährige dem Richter, sich aber gefragt, „warum soll ich das Geld ausgeben?“ Das Elternhaus hatte bereits im Vorfeld der Verhandlung mit Strafarbeiten und Ausgehverbot reagiert. Der Angeklagte wusste nach der Verhandlung auch: „Beim nächsten Diebstahl geht's mindestens in den Arrest.“