Eine Fahrt mit einem E-Scooter im Mai 2021 in Kitzingen ist einen 41-Jährigen teuer zu stehen gekommen. Weil er ohne Versicherung mit dem Elektroroller in der ehemaligen Siegfried-Wilke-Straße unterwegs war und dabei erwischt wurde, muss er 2800 Euro zahlen. Eine Haftpflichtversicherung hätte ihn zwischen 20 und 40 Euro im Jahr gekostet.
Immerhin hat der Mann nach seinem Einspruch gegen einen Strafbefehl 700 Euro gespart. Der war von 70 Tagessätzen zu 50 Euro ausgegangen (3500 Euro). In dem Verfahren nach dem Einspruch vor dem Amtsgericht in Kitzingen ist Richterin Patricia Finkenberger zwar bei den 70 Tagessätzen geblieben. Die Tagessatzhöhe hat sie den aktuellen Einkommensverhältnissen des Arbeiters von rund 1200 Euro netto angepasst und auf 40 Euro reduziert. Bleiben unterm Strich: 2800 Euro.
Strafe vom Einkommen abhängig
Die Fahrt mit dem E-Roller ohne Versicherung hatte der Mann eingeräumt und damit den Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz. Das sieht vor, dass Elektro-Scooter nur mit einer Straßenzulassung und einer Versicherung auf den Straßen unterwegs sein dürfen.
Allerdings hielt der Mann die Höhe der Geldstrafe für unangemesssen. Seine Lebensgefährtin, die mit ihm unterwegs war, sei mit 400 Euro erheblich günstiger weggekommen, argumentierte er. "Das liegt mit an ihren vier Voreintragungen im Bundeszentralregister", erklärte ihm die Richterin, und auch an den unterschiedlich hohen Einkommen der beiden. Das sah der Mann schließlich auch ein, sagte "Passt scho" und war verschwunden.