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MÜNSTERSCHWARZACH
Von Weißen Zwergen und LEDs zur Olympiade
Lucas Sonntag, Schüler des Egbert-Gymnasiums, nahm erfolgreich an der ersten Runde der Internationalen PhysikOlympiade teil.
Foto: Svenja Kloos | Lucas Sonntag, Schüler des Egbert-Gymnasiums, nahm erfolgreich an der ersten Runde der Internationalen PhysikOlympiade teil.
Svenja Kloos
Svenja Kloos
 |  aktualisiert: 02.12.2016 03:53 Uhr

Junge Leser auf eine atemberaubende Reise durch das Universum mitnehmen, ihnen eine faszinierende Welt zeigen – darum geht es dem Physiker Stephen Hawking und seiner Tochter Lucy in ihrem Kinderbuch „Der geheime Schlüssel zum Universum“. Bei Lucas Sonntag haben sie damit auf jeden Fall ins Schwarze getroffen: Als er die Geschichte vor einigen Jahren las, hat sie ihn gefesselt; sein Interesse für Physik war geweckt.

Nun nimmt der inzwischen 17-jährige Schüler des Egbert-Gymnasiums bereits zum zweiten Mal an der Internationalen PhysikOlympiade (IPhO) teil. Freiwillig versteht sich – im Internet stieß er zufällig auf den Wettbewerb. Die erste Runde hat er schon erfolgreich hinter sich gebracht, wurde dafür vom Landesbeauftragten der IPhO für Bayern geehrt. Die Ergebnisse der zweiten Runde kommen kurz vor Weihnachten.

Fragen gehen über den Unterricht hinaus

Die Aufgaben beider Durchgänge waren überwiegend theoretischer Natur: Eine Modellrechnung, um Vorhersagen über den Anstieg der Meeresspiegel treffen zu können. Die Effizienz von LEDs ausrechnen. Sich mit „Weißen Zwergen“, also Sternen im Endstadium, beschäftigen. Fast wie die Fragestellungen im Unterricht. Fast. „Vieles geht schon über den Schulstoff hinaus“, sagt Lucas. „Das muss ich mir dann irgendwie selbst herleiten.“

Dabei hilft ihm, dass er im vergangenen Jahr ein Frühstudium in Physik gemacht hat. Dort habe er vieles mitbekommen, das er jetzt gebrauchen könne. Deshalb hat der Zwölftklässler nach der zweiten Runde auch ein besseres Gefühl als noch im Vorjahr. „Damals hat es nicht gereicht. Ich musste viel im Internet recherchieren und war nicht mal knapp dran“, sagt er.

Nun also ein neuer Anlauf. Sollte Lucas dieses Mal in der zweiten Runde bestehen, wäre er unter den 50 besten von knapp 1000 Teilnehmern in Deutschland. Unter ihnen wird anschließend der dritte Vorentscheid ausgetragen. Dann müssen die Schüler die Aufgaben aber nicht mehr daheim erarbeiten, sondern werden sich am Max-Planck-Institut in Greifswald treffen.

Austausch mit anderen Physikbegeisterten

„Da liefe das Ganze eher in Form von Klausuren ab, die wir in einer bestimmten Zeit lösen müssen“, erklärt Lucas. „Das ist echt noch mal was anderes und ich stelle mir das schon hart vor.“ Dennoch wäre es für ihn eine besondere Erfahrung, da er nicht nur über den Fragen brüten, sondern auch Vorträge hören würde und sich mit anderen Physikbegeisterten austauschen könnte.

Damit aber nicht genug: In einer vierten Runde werden die fünf Landesbesten ermittelt, die Deutschland im Juli 2017 bei der Olympiade in Indonesien vertreten dürfen. Schüler aus aller Welt werden dort antreten. „Das ist für mich noch so weit weg. Darüber, ob ich bis dahin kommen könnte, habe ich mir noch keine Gedanken gemacht,“ so der Schwarzenauer.

Denn für Lucas steht vor allem eines im Vordergrund: Der Spaß, allein durchs Nachdenken Vorhersagen treffen zu können. Die Herausforderungen zu meistern. Und die Faszination dabei nicht zu verlieren.

 
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