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Rödelsee
Von kleinen Garagen und großen Zukunftsplänen
Planer Marcus Viebahn präsentierte dem Gemeinderat Rödelsee Zukunftspläne für den südwestlichen Ortsrand von Rödelsee: Mit Kreisverkehr und Südspange für die Erschließung eines möglichen neuen Baugebiets sowie eine Gestaltungsidee bei der Einmündung der Mainbernheimer Straße in die Umgehungsstraße. Dabei ging der Planer noch von einem Stehenbleiben der Garagenanlage beim Sportheim aus. Der Gemeinderat möchte diese jedoch abreißen.
Foto: Gerhard Krämer | Planer Marcus Viebahn präsentierte dem Gemeinderat Rödelsee Zukunftspläne für den südwestlichen Ortsrand von Rödelsee: Mit Kreisverkehr und Südspange für die Erschließung eines möglichen neuen Baugebiets sowie eine ...
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 06.12.2019 02:11 Uhr

Plötzlich sollte die Garagenanlage der Gemeinde in der Jahnstraße doch nicht abgerissen, sondern weitergenutzt werden. Der von Bürgermeister Burkhard Klein auf die Tagesordnung gesetzte Vorschlag stieß auf Verwunderung und Widerstand in großen Teilen des Ratsgremiums. Einstimmiges Ergebnis: Die Anlage wird abgerissen, dem Gemeinderat wird ein Vorschlag zur Freiflächengestaltung vorgelegt. Gegen das Nein von vier Ratsmitgliedern sollen bis zum Abriss der Garagen und Neugestaltung des Platzes die Garagen weiter vermietet werden, allerdings nicht mehr für 10,23 Euro im Jahr, sondern für 30 Euro im Monat.

Auslöser für die Beschäftigung mit dem Garagenareal war der marode Zustand der Gebäude und die Verkehrssituation im Bereich der Jahnstraße und des TSV-Sportheims. Schon Anfang des Jahres war dies Thema in Ratssitzungen gewesen. Deswegen waren rechtzeitig zum Jahresende die Pachtverträge gekündigt worden.

Dachrinnen sollten angebracht werden

Architekt Norbert Hufnagel erläuterte den Ratsmitgliedern nun in der Sitzung am Montag, dass keine größeren Baumaßnahmen erforderlich seien, um die Garagen zum Unterstellen von Fahrzeugen zu benutzen. Das Dach mit den Wellasbestplatten sei unbeschädigt und könne so bleiben. Angebracht werden sollten aber Dachrinnen.

Diese Darstellung zauberte zunehmend erstaunte Blicke in die Gesichter von Ratsmitgliedern. "Wollten wir nicht zurückbauen?" fragte Bernd Lussert als erster nach. Dem stimmte auch sogleich Karl-Josef Deppisch zu und verwies eindringlich auf die oft chaotische Verkehrssituation in diesem Bereich.

Diskussionen im Gemeinderat

Jetzt sei klar, dass die Gebäude nur als Garagen genutzt werden dürften, nicht aber als Lagerraum, meinte Bürgermeister Burkhard Klein. "Muss jetzt von heute auf morgen alles weg?", fragte Klein und plädierte für eine Weitervermietung. Kleins Frage aber wurde von Karl-Josef Deppisch bejaht: "Das tut dem Platz gut." Volker Heß bekannte, dass er auch von einem Abriss der "unschönen Gebäude" ausgegangen sei. Die Garagen mit Eternitplatten machten den Platz nicht schöner, auch wenn man sie schön verputzen könnte, meinte  Gerhard Eyselein.

"Wir haben die Verträge gekündigt, um die Garagen abzureißen", erinnerte Alexandra Pohl. Dass sie jetzt bleiben sollten, "das ist ein Schritt zurück". Ähnlich äußerten sich Dietmar Chrischilles und Peter Hirschberger. Johannes Freimann hätte sich dagegen mit einer Vermietung für die nächste Zeit anfreunden können.

Neuer Plan ohne Garagen

"Das Ding könnte doch erst einmal noch stehen bleiben", versuchte Bürgermeister Klein mehrfach, den Gemeinderat zum Umdenken zu bewegen, der wollte aber an dem früher geäußerten politischen Willen festhalten. "Weg und fertig", konterte Peter Hirschberger. So lenkte dann auch Bürgermeister Klein ein und formulierte den Beschlussvorschlag um. Planer Marcus Viebahn soll dem Rat Pläne für den Platz ohne Garagen vorlegen. Viebahn hatte nämlich einen mit Garagen und einigen Parkplätzen und Grüngestaltung präsentiert. Dann, so war es der Wille des Rats, sollen die Garagen abgerissen werden.

Vier Ratsmitglieder wollten keine weitere Vermietung bis zum Vorliegen eines Gestaltungsplans, die Mehrheit stimmte aber dafür. Für 30 Euro pro Monat. Allerdings soll es nur Verträge geben mit einer kurzen Kündigungsfrist. Klein sprach zunächst von sechs Wochen, im weiteren Verlauf dann von acht. Es könnten auch vier sein, sagte er später.

Einer der Gründe für die Weitervermietung bis auf unbestimmte Zeit war auch der Blick auf eine zukünftige, umfassendere Planung in diesem Gebiet, die Markus Viebahn auf Wunsch von Bürgermeister Klein vorstellte. Da war nämlich von einem Kreisverkehr bei der Einmündung der Straße von Mainbernheim in die Straße zwischen Rödelsee und Iphofen die Rede. Mit dem Abzweig einer Südspange, um am südlichen Ortsrand ein neues Baugebiet zu erschließen, für das es nach den Worten des Bürgermeisters Bedarf gibt. Beim Abzweig von der Umgehungsstraße in die Mainbernheimer Straße sei kein Kreisverkehr möglich. Nicht nötig sei dort eine Linksabbiegespur. Mit in der vorläufigen Planung enthalten ist auch ein Radweg. Die Planung ist nach Viebahns Worten noch nicht mit Behörden abgestimmt.

 
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