Ein grün lackierter Hof, das Balkonkraftwerk am legendären "Bänkla", die Trompete, die um Mitternacht streikte und eine Vereins-Tombola ohne Nieten: Am letzten Sonntag vor dem Advent kommen bei der Kirchweihpredigt die Geesdorfer Missgeschicke des Jahres ans Licht.
Man musste in diesem Jahr allerdings schon zweimal in den Kalender schauen, ob denn das Datum stimmt, denn hatte man in Geesdorf schon oft gefroren an diesem Termin, war es in diesem Jahr fast spätsommerlich warm. Im vergangenen Jahr hatte es Beschwerden gegeben, der Umzug sei zu spät losgegangen und es habe zu lange gedauert, ehe der Zug am Sportheim angekommen war. Kirchweihprediger Thomas Lordo brachte nun zu Beginn der Predigt die Erklärung: Die Musikkapelle sei zu spät dran gewesen und dann habe man im Ort zu oft auf die Dorfhoheiten anstoßen müssen. Heuer hatte man sich gebessert. Trotz Ehrung der Honoratioren kam der Zug pünktlich an.
"Man schmeißt nichts weg", hatte sich im vergangenen Jahr ein Kirchweihbursche gedacht und den Rest-Eimer mit grüner Farbe mit nach Hause genommen. Den Eimer, der keinen Deckel hatte, stellte der Bursche im Hof ab, allerdings regnete es in der kommenden Nacht kräftig, sodass der Eimer überlief und den Hof grün färbte – zum Ärger des Vaters, bei dem dann Hofschrubben angesagt war. Legendär ist in Geesdorf auch das "Bänkla" mitten im Ort. Treffpunkt und "analoger Newsletter". Hier trifft man sich, hier erfährt man alles. Die Beliebtheit wächst, die Professionalität auch. Damit man zukünftig in den Abendstunden länger sitzenbleiben kann, wurde ein Balkonkraftwerk installiert für das Abendlicht.
Was tun, wenn die Dettelbach-Wallfahrt naht und die Trompete streikt. Einem Geesdorfer Musiker wurde dies zum Verhängnis. Als er spätabends vor der Wallfahrt sein Instrument ausprobierte, merkte er, dass sich nichts tut: Die Ventile saßen fest. Es musste richtiges Instrumenten-Öl her, also wurde kurz vor Mitternacht ein Musikkollege angerufen. Nachdem dieser den nächtlichen "Schock-Anruf" verdaut hatte, half er mit seinem Öl aus, die Ventile liefen wieder und die Wallfahrt konnte kommen.
Amüsant war auch die Geschichte von der Tombola auf der Weihnachtsfeier des FC Geesdorf. Bringen doch eigentlich die Nieten das Geld für den Verein, hatte der Vorstand tatsächlich diese vergessen in die Lostrommel zu geben. So gab es nur Gewinne und halt weniger Einnahmen für den Verein – des einen Freud, des anderen Leid.