Beim SV Sickershausen ist der Geduldsfaden gerissen. Jetzt nimmt der Vorstand rund 30 000 Euro in die Hand und baut den bisherigen Bolzplatz zum liga-tauglichen zweiten Sportplatz aus. Eigentlich ist der Platz schon da, aber die Verhandlungen der Stadt Kitzingen mit den Grundstückseigentümern führten bisher zu keinem Ergebnis.
Die Stadt sei nicht bereit, ein paar Euro für den Kauf in die Hand zu nehmen, zitierte Vorsitzender Uwe Köhler in der Jahreshauptversammlung des SVS im Sportheim eine Grundeigentümerin. Eine gewisse Resignation ist bei ihm erkennbar: „Wahrscheinlich sind wir als Verein der Stadt nicht groß genug“.
Verein kann nicht länger warten
Die sportlichen Aktivitäten des rund 460 Mitglieder starken Vereins erfordern einen zweiten Platz. Man könne nicht länger auf die Stadt warten, machte zweiter Vorsitzender Rainer Spiegel deutlich, der das Bauvorhaben und die Finanzierung erläuterte. Größter Kostenfaktor sind die Errichtung zweier Flutlichtmasten und die rund 60 Meter lange Umzäunung. Die Mitgliederversammlung gab dem Vorstand Rückendeckung, den Bau auf den Weg zu bringen. Kassier Hans Rahmann listete die Arbeiten auf und bat um rege Mithilfe der Mitglieder.
Bei den Berichten der Abteilungsleiter wurde deutlich, dass man besonders dem Jugendbereich große Aufmerksamkeit schenken will. Der Grundstein für die derzeitigen sportlichen Erfolge seien vor Jahren gelegt worden und müssten durch qualifizierte Trainings- und Betreuungsarbeit auch für die Zukunft gesichert werden. 36 fußballbegeisterte Kinder in der Jugendabteilung müsse man weiter fördern und eine Abwanderung verhindern, so die Verantwortlichen. Daher solle man sich auch nicht über die Kosten für das jährliche Jugendzeltlager aufregen.
Ein Aushängeschild sind die erste und zweite Herrenfußballmannschaft, wo die Arbeit von Trainer Thomas Beer Früchte trage. Mit Neuverpflichtungen wolle man einen weiteren Schritt nach vorne machen. Auch die Fußballdamen machen von sich reden und streben den Aufstieg an. Am 23. Mai feiert man das zehnjährige Bestehen mit einem Kleinfeldturnier. Dringend gesucht: ein neuer Trainer und Betreuer.
Bis zu 20 Frauen machen bei den Airobic-Kursen mit, neu aktiviert wird eine Kindertanzgruppe. Außerdem gibt es zwei Turngruppen für Kinder im Alter von zwei bis vier und fünf bis acht Jahren. Die Theatergruppe des SV Sickershausen konnte bei ihren sechs Auftritten rund tausend Zuschauern Freude bereiten.
Neu ist der Einsatz eines Spindelmähers auf dem Sportplatz, der laut Hans Rahmann leiser und schneller arbeitet. „Ganz im Sinne der Anwohner.“ Sorgen bereiten dem Verein die steigenden Energiekosten, die man in den Griff bekommen müsse. Da es krankheitsbedingt zur Zeit keinen Platzwart gebe, müsse die Platzpflege in den Abteilungen organisiert werden.
Durch die Ernennung von fünf neuen Ehrenmitgliedern ist deren Zahl im Verein auf 35 angewachsen. Für 60-jährige Vereinstreue wurde Otto Klein geehrt, 50 Jahre dabei sind Kurt Ludwig und Hans Köhler. Das Verbandsehrenzeichen des Bayerischen Fußballverbandes in Silber erhielten Uwe Köhler, Klaus Mann, Udo Müller, Michael Rößner und Karl-Dietrich Hatz für 30 Jahre. Mit der BLSV-Verdienstnadel in Bronze wurden Uwe Köhler, Thomas Köhler und Rainer Spiegel für zehn Jahre Funktionstätigkeit geehrt.