zurück
Kitzingen
Von Buttenheim nach San Francisco
Arm in Arm mit Levi Strauß vor dessen Geburtshaus in Buttenheim.
Foto: Margret Löther | Arm in Arm mit Levi Strauß vor dessen Geburtshaus in Buttenheim.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 25.06.2023 03:06 Uhr

Jede und jeder kennt und trägt sie: Jeans. Eine Exkursion des Fördervereins ehemalige Synagoge Kitzingen führte nach Buttenheim in der Fränkischen Schweiz, wo deren "Erfinder", Levi Strauss als Löb Strauß 1829 geboren wurde.

Seine verwitwete Mutter Rebekka hatte sich aufgrund der Perspektivelosigkeit für sich und ihre Kinder der Auswanderungswelle im 19. Jahrhundert aus Oberfranken nach Nordamerika angeschlossen und war drei bereits früher ausgewanderten Stiefkindern über den Atlantik gefolgt. Erst seit den 1980er Jahren wurde man sich vor Ort bewusst, dass sein Geburtshaus hier noch vorhanden ist und gründete darin das Levi-Strauss-Museum. Levi Strauss lernt man als Persönlichkeit kennen, die durch große Bescheidenheit, Strebsamkeit, geschäftliche Weitsicht , Innovationsgeist, Großzügigkeit und soziales Engagement charakterisiert ist.

Dokumentiert wird über die aufregende Biographie Löbs hinaus seine Familiengeschichte, die jüdische Geschichte Buttenheims, die Industrialisierung der amerikanischen Textilindustrie und die Geschichte der Levi´s Jeans bis heute. Auf dem jüdischen Friedhof Buttenheims ist noch der Grabstein seines Vaters Hirsch zu sehen, doch Levi selbst kehrte nie mehr zurück.

Unweit entfernt in Streitberg sorgte der jüdische Nürnberger Unternehmer Ignaz Bing (1840 - 1918) für die Erforschung und touristische Erschließung der nach ihm benannten Bing-Tropfsteinhöhle, die er selbst 1905 entdeckt hatte. Aus kleinsten Verhältnissen arbeitete er sich zum erfolgreichen Fabrikanten von Metall-, Haushalts- und Blechspielwaren hoch. Für seine unternehmerischen Leistungen erhielt er die goldene Staatsmedaille des Königreiches Bayern, sein Fabrikgelände birgt noch heute die Hauptverwaltung der Firma Diehl unweit des Hauptbahnhofes.

Alternativ zur Höhle konnte das Museum der Fränkischen Schweiz im ehemaligen "Judenhof" Tüchersfeld besucht werden. Trotz besten Ausflugwetters und idyllischer Landschaft wurden der Reisegruppe die frühen Schatten der NS-Zeit bewusst, die sich bald zu Mord und Totschlag für das Judentum in der Fränkischen Schweiz verdichteten: zu nahe war man der Nürnberg und den Aktivitäten des "Stürmers" Julius Streicher.

Von: Margret Löther (1. Vorsitzende, Förderverein ehemalige Synagoge Kitzingen)

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Kitzingen
Pressemitteilung
Exkursionen
Fabrikanten
Judenfriedhöfe
Julius Streicher
Synagogen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top