
Egon Paukstat aus dem Biebelrieder Ortsteil Westheim feierte seinen 90. Geburtstag. Auch Bürgermeister Roland Hoh zählte zu den Gratulanten. Geboren wurde Paukstat am 14. April 1933 in Berlin. Nach dem Krieg kam er nach Westheim, wohin sein Vater nach der Kriegsgefangenschaft entlassen worden war.
In Würzburg begann er seine Ausbildung. Im Café Stock startete er als Bäckerlehrling, dann folgte die Ausbildung zum Konditor. Es folgte eine Reise durch die Welt. Eine Stellenausschreibung in einer Hotelfachzeitung hatte ihn gereizt. So landete er in Zug in der Schweiz in der Konditorei Treichler. Nach etwa zwei Jahren zog es ihn weiter ins schwedische Stockholm, wo er etwa vier Jahre arbeitete.
Als Chefausbilder im Hilton Hotel um die Welt gereist
Dann verließ er Europa: New York war sein Ziel. Er absolviert eine Ausbildung zum Kitchen Management und wurde im Hilton Hotel schließlich Chefausbilder. "Dann wurde ich in verschiedene Hotels der Gruppe losgeschickt", erinnert sich der 90-Jährige.
Ob Pakistan, Afghanistan, Kenia, Madagaskar, Äthiopien, Sudan, Ägypten oder Lesotho – er trainierte überall die Hotelmitarbeiter im Küchenbereich. Dabei musste er sich immer auf neue Gegebenheiten einstellen. So habe es damals im Nahen Osten nur Köche gegeben, während in Lesotho die Köchinnen überwogen.
Enge Verbindung zu Tieren
Zurück in Deutschland fasste er wieder in Westheim Fuß, zog ins Haus seiner Eltern. Seine 83-jährige Schwester lebt heute in Stuttgart. Ruhestand war aber noch lange nicht angesagt. Erst arbeitete er in seinem Beruf in Würzburg im Maritim, dann bei der Wiesentheider Bäckerei Fackelmann. Von Westheim aus fuhr er damals täglich um 4 Uhr morgens mit seinem Porsche dorthin.
Bis zu seinem 75. Geburtstag. Dann hörte er auf Drängen seiner Lebensgefährtin, die er vor etwa 25 Jahren kennengelernt hatte, auf. Beim ersten Treffen hatte er seine beiden Schäferhunde mitgebracht. Was bei ihr gut ankam – hatte sie zu Tieren doch eine enge Verbindung, auch wenn sie Shetland-Ponys hatte. "Das passte", sagt Egon Paukstat und lächelt.
Mittlerweile sind die Tiere, um die sie sich kümmern, etwas kleiner geworden. Ein Hund ist aber noch dabei, ebenso weiße Tauben und ein paar exotische Vögel und Zierfische. Von seinen erlebnisreichen Aufenthalten in den Ländern der Welt zeugen viele Mitbringsel im Wohnzimmer. Die füllen Vitrinen, Schränke und Wände.