Ein herzliches Willkommen galt allen Besuchern, die zum Tag der offenen Tür in das Landratsamt gekommen waren. Dort präsentierte sich die Behörde mit zahlreichen Aktionen.
Das Foyer des Landratsamtes hatte sich in Caféhaus verwandelt. Hier schenkten die Landfrauen Kaffee aus und reichten selbstgebackenen Kuchen. Aus dem Innenhof der Behörde, wo sonst Dienstfahrzeuge parken, drang lateinamerikanische Musik. Eine Gruppe junger Damen im sportlichen Outfit übte sich in „Zalando“, einer ziemlich schweißtreibenden modernen Sportart. Das einzige Auto, das im Hof stand, wurde von Kindern mit Fingerfarben in ein modernes Kunstwerk verwandelt, während nebenan die Eltern sich an der Salatbar genüsslich taten.
Alle zwei Jahr lädt das Landratsamt zum Tag der offenen Tür. Das Motto lautete „Mit neuer Energie in die Zukunft“ und dazu gab es auch einen Fotowettbewerb: Nadine Wagner aus Gnodstadt gewann insgesamt 300 Euro für Platz eins und Platz zwei. 56 Aufnahmen waren eingereicht worden, bis zu drei pro Person erlaubt.
„Die Jury hat ohne Kenntnis der Namen entschieden. Und wir waren uns einig, dass wir beide Bilder prämieren wollten,“ sagte Landrätin Tamara Bischof bei der Preisverleihung. Die Gewinnerin hatte ihre Tochter Emma (7) und ihre Schwester Sophia (17) mitgebracht, die Models ihrer beiden Siegerfotos. Platz drei ging an Julia Heuß aus Kitzingen, die nicht anwesend sein konnte.
Viel Energie hatten die Mitarbeiter und zahlreiche Helfer investiert, um sich und ihre Behörde von der besten Seite zu zeigen. An rund 70 Stationen erfuhren die Besucher Wissenswertes über die Energieversorgung der Zukunft, von der Wind- und Wasserkraft, über die Biomasse und Photovoltaik, bis hin zum Energie sparen beim Hausbau oder der Renovierung.
Gezeigt wurden Energiepflanzen und Elektrofahrzeuge, vom Auto über den E-Roller bis zum Pedelec, der Bauhof präsentierte Fahrzeuge und Geräte und das Gesundheitsamt informierte über das Mindesthaltbarkeitsdatum von Lebensmitteln. Wer Zeit und Lust hatte, konnte im Sitzungssaal Vorträgen über Heizsysteme der Zukunft, Wärmepumpen oder die richtige Wahl beim Kauf von Elektrogeräten zuhören. Am Stand der Abfallwirtschaft wartete ein Glücksrad, es gab Informationen, beispielsweise zur Mülltrennung und es wurden alte Toner-Kartuschen und Handys entgegennommen, während nebenan der Kreisjugendring seine Angebote vorstellte.
Wer wollte, der konnte sich an einem Führerschein-Quiz probieren, sich dem Einbürgerungstest stellen oder auf dem Sessel der Landrätin Platz nehmen und sich als Landkreischef ablichten lassen. Die Feuerwehr warb um Nachwuchs, es gab Infos zur geplanten Generalsanierung des Krankenhauses, über laufende Bauprojekte des Landkreises, aber auch über die Gebietsreform vor 40 Jahren.
Auch wenn der Andrang – wegen der Konkurrenz durch das Stadtfest – nicht ganz so groß war wie vor zwei Jahren nutzen viel Bürger den Blick hinter die Kulissen einer Behörde, die schon längst den Muff früherer Amtsstuben abgelegt hat und sich als moderner Dienstleister versteht. Einziger Wermutstropfen: Die zwei freundlichen Empfangsdamen direkt neben der Tür, das Caféhaus im Foyer und die feschen Gymnastikdamen im Hof wird es erst in zwei Jahren wieder dort geben.