Ursprünglich als Feuerlöschbecken errichtet, verwandelte die Gemeinde Gnötzheim fast ausschließlich in Eigenarbeit dieses in ein Freibad. Das war vor 40 Jahren. Seitdem hat Gnötzheim, mittlerweile Ortsteil der Gemeinde Martinsheim, das Schwimmbad und feiert dessen 40. Geburtstag am Sonntag, 10. Juli, mit einem Dorffest.
1975 hatte die Gemeinde Gnötzheim mit dem Bau des Feuerlöschbeckens begonnen. 116 000 Mark hatte es gekostet. Dann kam die Idee, dieses in ein Freibad umzuwandeln. Das geschah trotz heißer Diskussionen relativ rasch. Die Kosten betrugen dann insgesamt 300 000 Mark.
Ein mutiges Unterfangen
Ein „mutiges Unterfangen“ hatte der damalige Landrat Rolf Bauer bei der Einweihung das Projekt genannt. Es aber zugleich auch als geeignetes Mittel bezeichnet, die vier Ortsteile der künftigen Großgemeinde schneller zu einer Gemeinschaft zu verbinden. Pfarrer Friedrich Schafranek weihte das Becken ein, bevor dann Gnötzheims Bürgermeister Hans Schlegel das Bad freigab.
Im Laufe der Jahre gab es viele Verbesserungen oder Ergänzungen. Das 40 Meter lange, zwölf Meter breite und 50 bis 215 Zentimeter tiefe Becken hat mittlerweile eine Rutsche und einen Ein-Meter-Sprungbock. Neben Einstiegen aus Edelstahl gibt es auch im Becken Haltestangen.
Und was den heutigen Bürgermeister Rainer Ott besonders freut: „Das Becken ist dicht.“ Während er früher nach der Schule gleich ins Uffenheimer Freibad ging und abends dort abgeholt wurde, hatte er es nach der Fertigstellung des Gnötzheimer Bades von Unterickelsheim nun nicht mehr weit zum begehrten Nass. So lag es nahe, dass er auch für seine Mittlere Reife im Gnötzheimer Bad „gelernt“ hatte.
Mit der Dorferneuerung kam dann, so erinnert sich Elke Koschnicke vom Schwimmbadteam, das Milchhäuschen dazu. Zuvor war nur das Gebäude mit dem heutigen Kiosk, den Toiletten und dem Männerumkleidetraum gestanden. Milchhäuschen und bestehendes Gebäude wurden verbunden, der Eingang von der Straßenseite zur Parkplatzseite verlegt. Im damaligen Milchhäuschen sind nun die Damenumkleidekabinen.
Badegäste auch aus Mittelfranken
Das Freibad ist nicht nur innerhalb der Gemeinde beliebt, auch aus den benachbarten mittelfränkischen Gemeinden kommen die Badegäste. Diese werden von der Wasserwacht betreut. Ursprünglich war es ein Stützpunkt der Iphöfer Gruppe, doch nach einigen Jahren gründete sich in Gnötzheim eine eigene Ortsgruppe. Wo sich heute auf der insgesamt 2500 Quadratmeter großen Gesamtfläche die Bade- und Sonnenhungrigen tummeln, weideten früher einmal Esel, weswegen das Areal auch „Eselweide“ genannt wurde.
Das Fest: Am Sonntag, 10. Juli, beginnt das Dorffest am Schwimmbad um 10 Uhr mit Festgottesdienst, den der Bläserchor musikalisch gestaltet. Ab 12 Uhr gibt es Mittagessen, ab 14.30 Uhr Kaffee und Kuchen.