
Fünf Sternsinger aus Volkach haben am Tag vor Dreikönig, 6. Januar, Markus Söder in München den Segen überbracht. In der bayerischen Staatskanzlei überraschten die Mädchen und Jungen Bayerns Ministerpräsident mit Geschenken, die auf akute Probleme auf der Erde aufmerksam machen sollten: Eine Flasche mit Sand, ein Gemüsenetz aus Stoff, ein Fahrrad im Miniaturformat, ein Kaffeepflanzen-Setzling, eine Flasche mit Salzwasser und ein Heft aus recyceltem Papier.
Für die Sternsinger Theresa Schäfer (13), Emilia Kornell (10), Emil Koch (11), Simon Ewald (12) und Kerstin Dittmann (18) war die Segensfahrt mit dem ICE in die Landeshauptstadt ein Erlebnis, das sie so schnell nicht vergessen werden. Zurück in der Heimat sprudelten die Erlebnisse nur so aus ihnen heraus. Um sieben Uhr in der Früh ging es am Würzburger Hauptbahnhof los, am Nachmittag um drei Uhr dann war der Empfang bei Söder. "Der Termin war etwas nach hinten verschoben worden", erzählte Kerstin Dittmann. Die 18-Jährige war als Betreuerin und als Königin dabei. Kurzerhand wurde eine Kirchturmführung organisiert. "Wir hatten einen super Blick über München", so die Oberministrantin, die schon seit zehn Jahren als Sternsingerin unterwegs ist.
Die Kinder machten den Politiker auf Probleme in der Welt aufmerksam

Am Nachmittag war es endlich soweit. Zusammen mit einer Sternsinger-Gruppe aus Burglauer (Rhön-Grabfeld) segneten die jungen Botschafterinnen und Botschafter aus dem Bistum Würzburg Markus Söder mit Liedern und Texten. "Wir kommen aus dem Morgenland", sangen die Königinnen und Sternträger. In der sogenannten Zirbelstube schrieben sie den Segensgruß "20*C+M+B+24" (Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus) mit Kreide auf den Türstock.
Ein Geburtstagsständchen für Markus Söder
Bei der Übergabe ihrer symbolischen Geschenke erinnerten die Sternsinger an die Folgen des Klimawandels mit steigendem Meeresspiegel, der ganze Regionen bedroht, an Abholzungen des Regenwaldes im Amazonasgebiet, an Nachhaltigkeit, an den Kauf regionaler Produkte und an die Umweltverschmutzung (Gemüsenetze statt Plastiktüten, Fahrrad und Bahn fahren statt mit dem Auto). Ihr Appell an den Ministerpräsidenten: "Nur wenn es unserem Planeten gut geht, geht es auch uns Kindern gut."
Dass beim Aufsagen der Texte und Vortragen ihrer Anliegen große Aufregung herrschte, bestätigte Emilia Kornell. "Puh, mein Herz hat ganz schön geklopft, je näher unser Auftritt kam", schilderte die Zehnjährige. "Wir haben Markus Söder auch ein Geburtstagslied gesungen", blickten Theresa Schäfer und Simon Ewald zurück. "Happy Birthday ertönte es nicht nur für den Staatschef sondern auch für einen Sternsinger aus Burglauer, der auch am 5. Januar Geburtstag hatte.
Emil Koch wurde fürs Fernsehen interviewt

Emil Koch stellte seine Heimatpfarrei vor und erzählte eine Söder eine Geschichte aus Indonesien. Die Brotzeit nach dem Empfang hat Emil gut geschmeckt. Aber: "So lecker wie zuhause war es in der Staatskanzlei dann doch nicht." Emil hatte noch ein besonderes Erlebnis. Der Fernsehsender Sat 1 hatte ihn als Interviewpartner auserkoren. "Ich glaube, ich habe das ganz gut hingekriegt", schilderte der Junge selbstbewusst seine Erfahrungen vor laufender Kamera. Nach zehn Stunden Sternsinger-Tour kamen die Volkacher wieder in Würzburg an. Einen Tag später stand der normale Sternsinger-Alltag auf dem Programm: Von Haus zu Haus den Menschen den Segen bringen.
"Das war für unsere Sternsinger und die Pfarrei schon etwas Besonderes", erläuterte Barbara Schmitt. Seit zehn Jahren kümmert sie sich in der Pfarrei St. Bartholomäus um die Sternsinger. Aktuell sind es 42 Kinder und Jugendliche. Nur alle sieben Jahre darf das Bistum Würzburg Sternsinger nach München schicken, im nächsten Jahr ist dann eine andere Pfarrei dabei. Ihr Fazit: "Ich bin sehr stolz auf unsere Sternsinger."