Die Symbolfigur des Volkacher Weines, den Volkacher Ratsherrn, gibt es jetzt im „Doppelpack“. Leo Wagenhäuser unterstützt ab sofort den langjährigen Ratsherrn Werner Burger. Wagenhäuser wurde bei der Jahreshauptversammlung des Verkehrsvereins Volkach in Nordheim vom Vereinsvorsitzenden und Tourismus-Chef Marco Maiberger in dieser Funktion der Öffentlichkeit vorgestellt. Nun ist Leo Wagenhäuser beileibe kein Unbekannter an der Mainschleife, verkörpert der Astheimer doch seit vielen Jahren die Symbolfigur „Kartäusermönch“.
Entlastung für Burger
Diese Symbolfigur wird er auch weiterhin mit Leben füllen und zusätzlich für Entlastung des Ratsherrn Burger sorgen.
Genau diese Entlastung hatte Burger beim Vereinsvorstand erbeten. Immerhin ist Burger schon weit im „Ü70-Alter, und dennoch meistert er pro Jahr zwischen 80 und 100 Auftritte“, so Maiberger. Somit fand er beim Vorstand auch sehr viel Verständnis, wobei sich ein Problem ergab: In welcher Form sollte Burger unterstützt werden? Die Lösung ergab sich durch Leo Wagenhäuser, der sozusagen durch die offene Tür hereinspaziert war. Er sei seit vergangenem Jahr in Altersteilzeit, hatte er dem Vorstand gesagt, „und wenn ihr was für mich habt, dann immer her damit“.
Sie hatten tatsächlich was für ihn, nämlich die Aufgabe, Burger als zweiten Volkacher Ratsherrn zu unterstützen.
Frage nach dem Gewand
Zu klären war die Frage des Gewands, und auch da war das Problem schnell geklärt. „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe ist“, so Maiberger. Denn mit der Sommeracher Schneiderin Manuela Pfaff war Maiberger schnell fündig geworden, und die erklärte sich bereit, Wagenhäuser eine Gewandung auf den Leib zu schneidern.
Wie groß der Aufwand dafür war, zeigte sich allein beim gefalteten Kragen des Ratsherrn. Was so einfach aussieht, sind in Wirklichkeit vier Meter Stoff, fein säuberlich verarbeitet. Allein dafür, so Pfaff, habe sie acht Stunden benötigt. Wie lange sie insgesamt an der Gewandung gearbeitet hatte, wollte sie nicht verraten. Und weil sie schon mal bei der Arbeit war, hat sie auch gleich die Gewandung des „alten“ Ratsherrn aufgepeppt, unter anderem mit einem neuen Innenfutter.
Aufgaben abgestimmt
Die Aufgaben der beiden Ratsherren sind aufeinander abgestimmt. Bei Außenterminen, etwa bei Weinfesten in der Umgebung, bleibt Burger der Ratsherr und Wagenhäuser der Mönch. Den Astheimern bleibt Wagenhäuser als Mönch erhalten, was allein schon für das Weinfest Cartusia Flair wichtig ist. Wagenhäuser wird dann zum Ratsherrn, wenn es beispielsweise Empfänge am Rathaus gibt oder dort Gäste begrüßt werden, oder wenn Burger anderweitig als Ratsherr den Weinort Volkach vertritt. Die nächsten Termine erledigen die beiden Ratsherren zusammen, als „Ratsherren-Lehre“, wie es Maiberger augenzwinkernd ausdrückte.