Diesen Seitenhieb konnte sich Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein (CSU) in der Stadtratssitzung am Montagabend nicht verkneifen: "Andere Schwimmbäder machen es sich einfach, die machen gar nicht auf." Seine Anspielung galt vermutlich den Iphöfern, die ihr Hallenbad angesichts der hohen Auflagen wegen der Corona-Pandemie voraussichtlich geschlossen lassen. Obwohl sich dort wohl 37 Menschen gleichzeitig aufhalten könnten.
Nur ein knappes Dutzend seien hingegen in Volkach erlaubt, informierte Bäuerlein und nannte den notwendigen Hygiene-Plan "einen Wahnsinn". Dennoch sei es – gerade angesichts des geschlossenen Freibads – wichtig und ein "Dienst an der Gesundheit", betonte er auf Nachfrage. Darum wolle er so schnell wie möglich ein Konzept "zusammenzimmern", unter Beteiligung von Hallenbad-Nutzern, wie Wasserwacht und Bundeswehr, sowie des Sportreferenten Stephan Dinkel (CSU) und der Sozialreferentin Andrea Rauch (Grüne).
So geht es mit dem Volkacher Freibad weiter
Dasselbe Prinzip "so schnell wie möglich" gelte zudem für die Öffnung des Freibadparks. Wer dort den Zuschlag als Pächter des Freibadkiosks beziehungsweise für das Catering bekommt, sei Teil der nichtöffentlichen Sitzung im Anschluss, kündigte Bäuerlein an. Denn in der vergangenen Sitzung hatte der Stadtrat beschlossen, die Liegewiese des Freibads vorübergehend als öffentliche Parkanlage zu nutzen.
Bäuerlein verwies in diesem Zusammenhang aber auch darauf, dass die Sanierung des Freibads unterdessen "mit Hochdruck" vorangetrieben werde. Diese werde, warnte er, "umfänglicher vom Aufwand her als das Hallenbad". Denn zum einen ist noch nicht klar, welche Variante (Fliesen oder Edelstahl?) das Rennen macht, zum anderen gibt es verschiedene Fördergeber (Bund und Freistaat). Diese könnten etwa die Hälfte der erwarteten Sanierungskosten von sechs Millionen Euro zahlen. Interkommunale Zusammenarbeit wird dabei übrigens mit einem Förderplus belohnt. Auch da versuche er derzeit, etwas zu bewegen, versprach der Bürgermeister.
Grüne und CSU wollen Projektgruppe Freibad
Bewegung in die Sanierung bringen möchten auch die Grünen, die eine baldige Sondersitzung des Stadtrates und die Gründung einer Projektgruppe „Freibad“ beantragt haben. In dem Punkt sind sie sich offensichtlich einig mit der CSU, die bereits zu Jahresbeginn gefordert hatte, die gemeinsame Projektgruppe aus der Generalsanierung des Hallenbades wieder zu aktivieren. Damals noch verfasst vom Fraktionsvorsitzenden Bäuerlein.