
Knapp neun Millionen Euro investiert die Stadt Volkach in diesem Jahr in Hoch- und Tiefbauprojekte. In ihrer Sitzung am Montag in der Mainschleifenhalle verabschiedeten die Mitglieder des Stadtrats die Haushaltssatzung für 2022 sowie den Stellen- und Finanzplan bis 2025 einstimmig. Das Haushaltsvolumen liegt insgesamt bei 29,9 Millionen Euro. Es unterteilt sich in den Verwaltungshaushalt mit 20,9 Millionen Euro für den laufenden Betrieb und den Vermögenshaushalt mit neun Millionen Euro für neue Investitionen. Vom Verwaltungshaushalt werden dem Vermögenshaushalt 662.000 Euro zugeführt.
Zum Jahresende hat die Stadt mit ihren 8810 Einwohnern voraussichtlich drei Millionen Euro Schulden (Vorjahr 3,1). Neue Darlehen müssen nicht aufgenommen werden, allerdings werden im Zahlenwerk von Kämmerin Christina Gehring 2,3 Millionen Euro aus den städtischen Rücklagen entnommen.
Seit 2015 hat die Stadt insgesamt 36,5 Millionen Euro in Baumaßnahmen investiert. Die wichtigsten Investitionen im Haushalt 2022 sind die Ortsdurchfahrt Krautheim samt Nebenanlagen und der Kreisverkehr an der Umgehungsstraße (Kreisel beim Aldi) mit jeweils einer Million Euro. Die geplanten Entlastungsparkplätze für die Altstadt verschlingen 965.000 Euro, die Erweiterung des Kindergartens Obervolkach weitere 940.000 Euro.
Die größten Investitionen im Jahr 2022
Das 264 Seiten umfassende Zahlenwerk sieht Ausgaben für die Neugestaltung der Spitalstraße von 600.000 Euro sowie für den Neubau des Feuerwehrhauses in Dimbach 457.000 Euro vor. Weitere geplante Investitionsausgaben sind die energetische Sanierung der Schulturnhalle (500.000 Euro), Planungskosten für die Generalsanierung des Freibads in Volkach (400.000 Euro) und Planungskosten für die Neugestaltung des Mainvorlands (200.000 Euro). Für die Beschaffung von Ausrüstung für die Feuerwehren stehen 160.000 Euro auf der Ausgabenliste. Dickste Brocken auf der Habenseite sind Einnahmen aus der Einkommensteuer mit 5,5 Millionen Euro (Vorjahr 5,0), aus der Gewerbesteuer mit 2,9 Millionen Euro (Vorjahr 2,3) und die Schlüsselzuweisungen mit 2,7 Millionen Euro (Vorjahr 2,4).

Traditionell bezogen die Fraktionssprecher Stellung zum Haushalt und begründeten ihre jeweilige Zustimmung ausführlich. Das Fazit von Herbert Römmelt (FWG) lautete: "Wir hoffen mit diesem Haushalt das Jahr 2022 positiv für die Entwicklung der gesamten Kommune gestalten zu können." Der Kämmerin gab er mit auf den Weg, ein strenges Auge auf die Entwicklung des Verwaltungshaushalts zu haben. Der Verwaltungshaushalt mit den laufenden Kosten sei die letzten Jahre stetig angestiegen und das jährliche Rechnungsergebnis falle teilweise erheblich höher als der Haushaltsansatz aus.
Fraktionen stimmen dem Haushaltsplan zu
"Volkach hat gut auf die Auswirkungen der Pandemie reagiert", sagte Uwe Koßner (CSU). Man sei für die Zukunft gerüstet, auch wenn die Folgen des Ukraine-Krieges noch nicht abzusehen seien. Die Integration koste die Kommunen viel Geld, so Koßner. Er befürchtet "stattliche Kreditaufnahmen" in der nahen Zukunft. Sonderwünsche könnten weiter nicht erfüllt werden; freie Gestaltungsräume stünden nicht mehr zur Verfügung. "Das bereitet uns Sorgen." Der Haushalt sei solide, sparsam und wirtschaftlich aufgestellt.
Andrea Rauch (B90/Die Grünen) meinte: "Wir sind mit dem Haushalt sehr zufrieden." Ihr Wunsch zum Klimaschutz: "ein weiteres Zukunftsseminar zum Thema Wo sehen wir Volkach in 20 Jahren?"
Barbara Nikola-Bier (SPD) sah viel Positives im Haushalt: "Wir kommen ohne Stabilisierungshilfen und Kreditaufnahmen aus. Der Haushalt ist vernünftig und tragbar." Vordringliches Ziel der SPD-Fraktion sei die Verbesserung des ÖPNV, des Radwegenetzes und der städtischen Öko-Bilanz sowie die Anbindung durch die Mainschleifenbahn.
Jochen Flammersberger (Bürgerliste) lobte wie schon die Vorredner die von der Stadtverwaltung geleistete Arbeit. Sein Wunsch: "Das Zukunftsseminar sollte früher abgehalten werden, eventuell schon im November." Der Haushalt decke die Pflichtaufgaben der Kommune gut ab. Flammersberger monierte das prognostizierte Minus beim Fränkischen Weinfest in Volkach von 200.000 Euro. Die Ortsteile seien hierbei benachteiligt. Sein Vorschlag für Mehreinnahmen: "Übernachtungen von Wohnmobilisten sollte man nicht erst ab April kassieren. Da geht uns ein vierstelliger Betrag durch die Lappen."
Wenn Herr Flammersberger wirklich schon vierstelligen Beträgen nachjagen will, dann sollte er sich mal lieber wieder um das Thema Kurtaxe kümmern, das immerhin sechsstellige Beträge in die Stadtkasse jedes Jahr spülen würde!
Die damalige Begründung im Stadtrat mit "man müsste ja die Ortsteile auch zertifizieren" - wen juckt es! Die Stadt hat die Voraussetzungen dafür, im Hauptort sofort zu kassieren und SIE TUT ES NICHT! SIE WILL ES EINFACH NICHT, aber anstelle dies so zu sagen, wurde ein fadenscheinig-konstruierter Grund da eben vorgeschoben!