
Der Bauboom im Landkreis Kitzingen ist unübersehbar. Und die Nachfrage nach Grundstücken für Häuslebauer bleibt groß – auch in Volkach, wo die Suche nach neuen Flächen in naher Zukunft beginnen wird. Fünf mögliche Baugebiete seien im Blick, sagte Bauamtschefin Ulla Gistel-Gareiß am Montagabend im Volkacher Stadtrat.
Initiative für die Häuslebauer
Volkach ist bei Bauherren offensichtlich beliebt. Der erste Abschnitt des Baugebiets „An der Schaubmühle“ war schnell ausgebucht, Teil zwei so begehrt, dass 14 Grundstücke zuletzt per Los an Häuslebauer gebracht werden mussten. Weil schnell abzusehen war, dass der Stadt bald das Bauland ausgeht, forderte die FWG-Fraktion vor etwa einem Jahr die Ausweisung von neuen Flächen.
An den Vorstoß erinnerte nun FWG-Fraktionschef Herbert Römmelt und forderte eine Baulandentscheidung noch in diesem Jahr: „Wir müssen aufpassen, dass uns andere Gemeinden nicht abhängen“. Vorbereitet zeigte sich die Verwaltung. Fünf Baugebiete – drei in Volkach, zwei in Astheim – seien angedacht. Mit dem Landratsamt habe es schon Gespräche über die Eignung der Areale gegeben, so Gistel-Gareiß.
Bürgermeister will Vorentscheidung
Aufs Tempo drückt Bürgermeister Peter Kornell. Die Frage neuer Baugebiete werde in einer der nächsten Stadtratssitzungen diskutiert. „Wir müssen eine Vorentscheidung treffen.“ Zwei der fünf möglichen Baugebiete sollten seiner Meinung nach favorisiert werden. Da, wo die Stadt die meisten Grundstücke erwerben könne, solle das erste Wohngebiet ausgewiesen werden.
Dass die jeweiligen Eigentümer solcher Flächen nicht einfach zum Verkauf an die Stadt zu überzeugen sind, weiß Kornell von bisherigen Wohngebieten. Drei bis vier Monate Verhandlungszeit werde die Stadt brauchen. Wenn ein „Wettbewerb“ zweier möglicher Baugebiete aufgebaut werde, könne dies manchen Eigentümer zum Verkauf motivieren – um nicht abgehängt zu werden.
„Kein Flächenfraß“
Was der Bürgermeister besonders betonte: Der Wunsch nach einem neuen Baugebiet sei angesichts der Nachfrage ein Muss. „Wir brauchen ein bisschen was für die Zukunft.“ Den vielgescholtenen „Flächenfraß“ müsse sich Volkach deshalb nicht vorwerfen lassen. Zuletzt seien viele Baulücken in der Stadt geschlossen worden, „aber es langt nicht.“
Vorstoß für sozialen Wohnungsbau
Mit Blick auf die, denen das Geld fürs Eigenheim fehlt, sprach sich Roger Schmitt (Bürgerliste) für sozialen Wohnungsbau aus. Damit rannte er offensichtlich offene Türen bei Kornell ein. Er sei an einer Fläche dran, die sich eignen würde. Beim sozialen Wohnungsbau müsse die Stadt selbst „aktiv werden“. Schließlich gebe es für Kommunen eine kräftige Förderung von 30 Prozent und den Rest als günstiges Darlehen.
Letzteres bedeute aber, dass die Stadt für den sozialen Wohnungsbau auch Schulden machen müsse. Die seien aber überschaubar, wenn „keine Schickimicki-Wohnungen“ gebaut würden.