Zu einem tödlichen Jagdunfall ist es bereits am Donnerstagvormittag in Volkach gekommen. Während einer Treibjagd traf ein Querschläger einen 78-Jährigen und führte zu tödlichen Verletzungen, berichtet die Polizei am Samstag. Der sofort alarmierte Rettungsdienst und Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Bereits am Donnerstagmittag übernahm die Kripo Würzburg die weiteren Ermittlungen zum genauen Unfallhergang.
Zu einer gemeinsamen Treibjagd hatten sich gegen 10 Uhr mehrere Jäger im Revier Strehlhof getroffen. Als nach Beendigung der Jagd der 78-Jährige nicht zurückkehrte, machten sich die Jäger auf die Suche nach dem Würzburger. Auf seinem Hochsitz entdeckten sie schließlich den leblosen Jäger und informierten sofort Rettungsdienst und Notarzt, die jedoch nur noch den Tod feststellen konnten, so die Polizei.
Die von der Kripo Würzburg übernommen und vom Bayerischen Landeskriminalamt unterstützen Ermittlungen lassen dem derzeitigen Stand nach auf einen Jagdunfall schließen. Die weiter andauernden Ermittlungen führt die Kripo Würzburg. Zur Bergung des Verstorbenen aus dem Hochsitz rückte die Freiwillige Feuerwehr Volkach mit einer Drehleiter aus.
denke nicht dass jeder der seine
Meinung mit geteilt hat einen Jagdschein
besitzt und aus Erfahrung schreibt
mein mitgefühl gilt den angehörigen
des verstorbenen und den anwesenden personen
Wir haben eine sehr große Zahl von Jägern im Land – fast 400.000(!), die pro Jahr auf knapp 4,5 Mio(!) Abschüsse kommen (https://www.jagdverband.de/sites/default/files/2021-01/2021-01_Infografik_Jahresjagdstrecke_Bundesrepublik_Deutschland_2019_2020.jpg).
Rechnerisch wird also (ungefähr) alle 7 Sekunden in Deutschland ein Tier von einem Jäger erlegt.
Es ist so gut wie ausgeschlossen, dass bei 4,5 Mio Abschlüssen plus einer unbekannten Zahl von Fehlschüssen keine Unfälle passieren. Irgendeiner pfuscht immer. Siehe Straßenverkehr … das ist im Einzelfall immer tragisch, aber statistisch einfach unvermeidbar.
Was ich aber nicht verstehe – die Treibjagden gehören zum Gefährlichsten, was die Jägerei zu bieten hat. Wieso lässt man das trotzdem noch zu?
Die Fälle von unkontrollierten Querschlägern werden sicher noch steigen wenn bleifreie Munition vorgeschrieben wird. Denn diese Kupfer- oder Messingvollgeschosse neigen mehr als die bewährten weicheren bleihaltigen Geschosse zu Abprallern.
Aber es ist auch eine richtige Einschätzung des Schützen wichtig, Wie ist der Hintergrund beim Anhalten auf ein Ziel. Also der sogenannte Kugelfang ? sind dort Steine, Felsen viele Bäume ?? dann sollte man nicht schiessen
Oder: Gebe ich meinen Schuss gerade ab, oder mehr von oben, z. B. Jägerstand ( dann verfängt sich der Schuss ganz anders, wenn er von oben auf die Umgebung trifft.
Usw Usw., das alles wird ermittelt werden.
Aber von Mord zu reden, ist natürlich Blödsinn.
Aber richtig ist auch, dass der Jagdverband immer das Risiko und die wirklichen Todes- und Verletztenfälle nicht einfach rausrückt.
Man hört von 30 - 40 reine Todesfälle im Jahr - das ist schon viel
Sei es bei Jagdunfällen, bei Straftaten, bei Suiziden und erweiterten Suiziden.
Es gibt wohl keine andere Form legalen Schusswaffenbesitzes, bei dem so viele Menschen getötet oder verletzt werden ...
Ist es eigentlich üblich, daß bei einer Treibjagd auch Jäger auf einem Hochsitz sitzen?
Wieso denn „auch“? Wer sitzt denn bei einer Treibjagd noch auf einem Hochsitz?
Und zu Ihrer Frage nach dem Querschläger: Da gibt es eine ganze Reihe von Indizien … Flugbahn, Geschossenergie, Verformungen des Projektils, …
Ich denke, bei einer Jagdwaffe einen direkten Treffer von einem Querschläger zu unterscheiden ist für einen Experten tatsächlich relativ schnell möglich.
Und zu meiner ersten Frage: warum weiß man das SO SCHNELL? Und: dann weiß man ja auch, aus wessen Waffe geschossen wurde, wer also für die zumindest fahrlässige Tötung verantwortlich ist.
Auch in diesem Fall wird man versuchen zu ermitteln, wer den Schuß abgegeben hat und ob Fahrlässigkeit im Spiel war ...
Natürlich wird ermittelt. Meine Bemerkung galt auch nicht der Ermittlung sondern den Konsequenzen daraus. Da man jetzt schon von einem Querschläger spricht wird das Urteil wohl noch milder ausfallen als es in diesem Fall war:
https://www.merkur.de/bayern/nittenau-urteil-nach-todes-schuss-jaeger-von-schweren-schuldgefuehlen-gezeichnet-zr-10117145.html
Schrot ist auf größere Distanzen für den Menschen vielleicht nicht zwangsläufig tödlich – aber es ist einfach ein absolut widerwärtiges Zeug.
Siehe dazu https://www.jagdschule-edelweiss.de/2019/08/29/wirkung-eines-schrotschusses-wundballistik/
Wie so etwas mit dem Tierschutz in Einklang gebracht werden kann, erschließt sich mir überhaupt nicht. Und als Mensch will ich mir nicht mal vorstellen, was passiert, wenn man eine Schrotladung abbekommt …
Wer aber Hasen, Wildenten, Fasanen oder Rebhühner essen will kommt an dem Zeug nicht vorbei. Diese Tiere sind mir auch zu selten geworden um sie zu essen.
Wildschwein oder Reh mag ich aber schon.