Dass die letzten Weinjahre nicht ganz einfach waren am Main, ist im aktuellen "Vinum Weinguide 2023" nur an der Anzahl der angestellten Weine zu erkennen. Etwa zehn Prozent weniger Betriebe stellten Weine an, der Grund ist regelrecht banal: Sie hatten nichts Neues zu zeigen. Darüber informiert das "Magazin für Weinkultur" in einer Pressemitteilung, der folgender Text entnommen ist.
Die Frostschäden im Frühjahr 2020 haben für die geringste Erntemenge seit 35 Jahren gesorgt. Allerdings konnte das, was die Verkoster trotz der Widrigkeiten auf den Tisch bekamen, einmal mehr überzeugen. "Weingüter wie Rudolf Fürst, Weingut am Stein, Zehnthof Luckert oder Rudolf May liefern nach wie vor herausragende Weine ab. Aber sie sollten sich warm anziehen. Was da aus eigener Kraft oder als Nachfolge im eigenen Haus nachkommt, ist mehr als einfach nur gut. Es ist solide, tiefgängig, präzise und manchmal auch verrückt", so der verantwortliche Redakteur für das Anbaugebiet, Max Eder. Das zeigt sich einmal mehr bei der Rangliste der besten Silvaner Deutschlands, die auch in diesem Jahr, sowohl bei den aktuellen wie auch den fünf Jahre gereiften Weinen, praktisch allesamt aus Franken kommen.
Fränkische Spitzenreiter
Den besten Silvaner Deutschlands hat nach Ansicht der Verkoster das Weingut Max Müller I (Volkach) mit seinem Silvaner 2021 Escherndorfer Am Lumpen 1655 Großes Gewächs 2020 auf die Flasche gebracht. Die Weingüter Zehnthof Luckert (Sulzfeld), Schmitt’s Kinder (Randersacker), Weingut Am Stein (Würzburg) und Rudolf May (Retzstadt) folgen auf den Plätzen. Einmal mehr sind alle Weine in den Top Ten aus Franken. In der Kategorie "Silvaner 5 Jahre danach", in der es darum geht, das Reifepotenzial der fränkischen Leitrebsorte zu zeigen, sind ebenso allesamt fränkische Gewächse zu finden. Angeführt vom Sulzfelder Creutz 2017 vom Weingut Zehnthof Luckert (Sulzfeld), der wieder einmal als bester Silvaner "5 Jahre danach" ausgezeichnet wurde, bilden sie eine beeindruckende Phalanx.
Aufsteiger und Entdeckungen
Den Titel "Fränkisches Weingut des Jahres" durfte das Weingut Giegerich (Großwallstadt) entgegennehmen, das mit der aktuellen Weinkollektion den Aufstieg in die Drei-Sterne-Elite des deutschen Weins geschafft hat. Weitere regionale Sonderpreise gehen in diesem Jahr an Stefan Bardorf (Randersacker), der auch den dritten Stern ergattern konnte und zum "Aufsteiger des Jahres" gewählt wurde. Das Weingut Geßner (Garstadt) ist zwar seit vielen Jahren als erstklassiger Erzeuger bekannt, hat aber in diesem Jahr erstmals teilgenommen. Mit einer durchweg hochwertigen Weinkollektion wurde es als fränkische "Entdeckung des Jahres" ausgezeichnet.
Fakten zum Buch: Chefredaktion Matthias F. Mangold und Harald Scholl; Verlag Intervinum AG, Zürich, ISBN 978-3-95961-741-3; 1116 Seiten; Preis 35 Euro (inklusive App-Freischaltcode).