Das werden drei aufregende und sicher auch anstrengende Tage für die vier Burschen aus dem Bereich Marktbreit sein: Am Samstag, 6. Januar, sind sie als Sternsinger unterwegs. Tags drauf geht es mit dem Zug nach Berlin, am Montag zum Bundeskanzler und dann gleich wieder nach Hause.
Alljährlich wählt das Kindermissionswerk Aachen aus den 27 Diözesen Deutschlands je vier Sternsinger aus, die zum Empfang des Bundeskanzlers fahren dürfen. Für Würzburg hat sich die Katholische Pfarrei St. Ludwig aus Marktbreit beworben – und wurde gezogen. Wie viele Bewerbungen es aus dem Raum Würzburg gab, ist unbekannt. Die Überraschung aber war aber für alle Beteiligten sehr groß.
Noah Kolbert aus Oberbreit, Anton und Michel Brenner aus Segnitz und Fabian Schneider aus Marktsteft sind die Truppe, die von den Betreuern Monika Jacob und Karlheinz Damm nach Berlin begleitet werden. Die Jungs selber sind schon seit etlichen Jahren als Sternsinger im Bereich Marktbreit unterwegs. Noah Kolbert und Anton Brenner haben mit 16 und 15 Jahren auch schon so etwas wie die Altersgrenze für Sternsinger erreicht.
Einen Monat Stillschweigen
Die freudige Nachricht über die Berlinfahrt haben die vier schon Anfang November bekommen – dann galt es gut einen Monat lang Stillschweigen zu bewahren. "Das war nicht einfach, bis Dezember still zu halten", sagte Noah beim Pressegespräch. Eigentlich hätten sie das schon gerne an die Freunde und Schulkameraden weiter erzählt. "Wir fühlen uns sehr geehrt", sagt er dann noch.
Mit dem Aussendungsgottesdienst wird die "Arbeit als Sternsinger" Samstagmorgen beginnen. Den ganzen Tag werden zumindest Noah, Anton und Michael gemeinsam mit ihrem "Gloria-Mobil", einem Bollerwagen, in Segnitz unterwegs sein. Fabian ist Sternsinger in Marktsteft. Ihre Motivation: Etwas Gutes tun, "etwas zurückgeben" wollen sie. Denn der Erlös der Hausbesuche geht in diesem Jahr an Kinder in Amazonien.
Sternsinger aus 27 Diözesen
Start für Berlin ist am Sonntag um 10.30 Uhr mit dem ICE von Würzburg aus. Dort geht es gleich in die Jugendherberge zu einem ersten Treffen mit den anderen Sternsingern aus den insgesamt 27 Diözesen. Die 108 Jugendlichen werden dort noch einmal auf den kommenden Tag eingestimmt und üben gemeinsam die drei Lieder, die sie dem Kanzler präsentieren.
Mit Bussen der Bundespolizei geht es am nächsten Vormittag ins Kanzleramt. "Wir singen unsere Lieder, schütteln ihm die Hand und machen Fotos", so Noah zum weiteren Programm.
Im Anschluss geht es auch gleich wieder zum Bahnhof und zurück nach Marktbreit. Wenn alles gut geht. Denn für Montag sind Bahnstreiks angekündigt und Karlheinz Damm sagt: "Wir haben vorsichtshalber einen Flixbus gebucht." Der braucht dann halt fünf Stunden bis Nürnberg, anstelle von zweieinhalb Stunden nach Würzburg.