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Vier Mainfähren sollen Kulturerbe werden
Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein, Eisenheims Gemeindeoberhaupt Christian Holzinger, Nordheims Bürgermeisterin Sibylle Säger und Wipfelds Ortschef Tobias Blesch (vorne von links) unterzeichneten am Sonntag auf der Fähre Schorsch in Fahr das Unionspapier für die IG Mainfähren. Die Mentoren der Kulturerbe-Aktion Gerlinde Martin, Barbara Becker, Manfred Ländner, Werner Knaier und Gerhard Schenkel (hinten von links) begrüßten den Startschuss.
Foto: Peter Pfannes | Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein, Eisenheims Gemeindeoberhaupt Christian Holzinger, Nordheims Bürgermeisterin Sibylle Säger und Wipfelds Ortschef Tobias Blesch (vorne von links) unterzeichneten am Sonntag auf ...
Peter Pfannes
 |  aktualisiert: 24.06.2021 02:22 Uhr

Vier Kommunen, vier Bürgermeister, vier Fähren und ein gemeinsames Ziel: In Zukunft soll im Bereich der Mainfähren stärker kooperiert werden. Am Sonntagabend trafen sich die Bürgermeister der Mainfährenbetreiber Volkach, Nordheim, Eisenheim und Wipfeld in Fahr zur Gründung der Interessengemeinschaft (IG) "Mainfähren".

Die Taufe der Fährenunion an der Mainschleife sei der Anfang einer bayernweiten Aktion, sagte Landtagsabgeordnete Barbara Becker. Auch Hessen soll länderübergreifend beteiligt werden. Übergeordnetes Ziel sei es, die Mainfähren zum immateriellen Kulturerbe zu erklären. Bei der Umsetzung soll das Integrierte ländliche Entwicklungskonzept (ILEK) Hilfestellung leisten. Auf der Fähre "Schorsch", die zwischen Untereisenheim und Fahr Menschen und Fahrzeuge über den Main setzt, unterschrieben Nordheims Bürgermeisterin Sibylle Säger, der Ortschef von Eisenheim Christian Holzinger, Wipfelds Bürgermeister Tobias Blesch und Volkachs Stadtoberhaupt Heiko Bäuerlein den Vertrag zur Gründung der IG.

Fähren sind prägend für die Gemeinden

Die Fähren an der Mainschleife seien prägend für unsere Gemeinden, heißt es darin. Sie bringen seit Jahrhunderten Personen, Waren und Verkehrsmittel ans andere Ufer und ersparen Umwege. Die Fähren haben sich im Laufe der Zeit vom Schelch zu Motorfähren gewandelt. Der Nutzen und die Einmaligkeit in der fränkischen Kulturlandschaft sind geblieben. Die Fähren sind in jedem Ort bei der Bevölkerung verwurzelt und genießen bei Einheimischen und Gästen hohes Ansehen. Die "fahrenden Brücken" sind bei der einzelnen Gemeinde mit hohem personellem und finanziellem Aufwand verbunden und sollen zukunftssicher betrieben werden.

Die Bürgermeister vereinbarten, in Zukunft bei den Mainfähren stärker zu kooperieren. Bei der aufwändigen Fähren-Infrastruktur sei eine Zusammenarbeit lohnend. Mit der Gründung der IG wolle man die künftige Zusammenarbeit dokumentieren. Konkret wollen die Bürgermeister notwendige Anschaffungen und Leistungsausschreibungen für Fremdvergaben gemeinsam ausschreiben, um bessere Konditionen zu erhalten. Gerätschaften und Maschinen will man untereinander ausleihen und auch im Bereich Personal wollen sie kooperieren. In Nordheim sind derzeit acht Fährleute im Einsatz, in Eisenheim und Fahr jeweils fünf sowie in Wipfeld vier.

Fährrechte gehen bis ins Mittelalter zurück

Bei den regelmäßigen Dienstbesprechungen wollen die Ortschefs auch über die Zukunft der schwimmenden Kulturgüter reden. Denn bis auf die Wipfelder Fähre (Baujahr 1986) laufen die Betriebserlaubnisse für die anderen drei Fähren 2029 ab (Eisenheim Baujahr 1945, Nordheim und Fahr jeweils 1947). Ein Grund mehr, diese unter Schutz zu stellen, betonte Gerhard Schenkel. Der Kitzinger Kreisrat ist zusammen mit Manfred Ländner und Werner Knaier Starthelfer der initiierten Kulturerbe-Aktion.

"Die Fährrechte gehen bis ins Mittelalter zurück", betonte Schenkel. Er hofft auf staatliche Zuschüsse, wenn das traditionelle Fährwesen unter Schutz gestellt ist. "Es ist eine Chance", fasste Barbara Becker zuversichtlich zusammen.

 
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