Wenn die Not am größten war, war Dr. Stephan Rapp stets zur Stelle: 14 Jahre arbeitete er als Leitender Notarzt im Landkreis Kitzingen und zuvor in gleicher Funktion im Kreis Ansbach. Jetzt hat Landrätin Tamara Bischof ihn in dieser Funktion verabschiedet, wie es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes heißt.
"Egal in welcher Position Sie Verantwortung übernommen haben, von allen Kolleginnen und Kollegen werden Sie für Ihre Arbeit und Ihre Persönlichkeit sehr geschätzt", wird Bischof in dem Schreiben zitiert.
Rapps Aufgaben übernimmt der Oberarzt der Klinik Kitzinger Land, Dr. Daniel Palinkas. Die beiden kennen sich aus der gemeinsamen Zeit im Klinikum, wo Rapp weiterhin als Chefarzt der Abteilung Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin arbeiten wird. Auch als Notarzt wird er im Dienst bleiben.
Im Notfall rückte Rapp auch mit seinem Privatauto aus
Neben seinem anspruchsvollen Job als Chefarzt war sich Rapp nie zu schade, weitere Aufgaben zu übernehmen. Bei Großeinsätzen oder Katastrophenfällen koordinierte er medizinische Maßnahmen vor Ort und diagnostizierte Schwere und Art des medizinischen Einsatzes. In der Spitze, also bei parallel auftretenden Notfällen, rückte er auch mit seinem Privatauto, ausgestattet mit Sondersignal, zu Einsätzen aus. "Mein Ziel als leitender Notarzt war es, eine strukturierte Patientenversorgung in Notfallsituationen mit einer hohen Patientenzahl zu schaffen", so Rapp.
Paul Justice, Geschäftsführer Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, würdigte das hohe Engagement Rapps. "Sein Einsatzwert war riesengroß, da er außerhalb des Dienstplanes immer zur Verfügung stand und somit auch vielen Menschen das Leben retten konnte. Außerdem hat sich Dr. Rapp sehr mit dem Standort Kitzingen identifiziert." Er werde den Kollegen in dieser Funktion vermissen.
Auch in seiner Freizeit setzte sich der Mediziner mit seinem Fachwissen und seiner Erfahrung für verschiedene Hilfsorganisationen ein. So ist der selbst sportbegeisterte Rapp mit viel Begeisterung seit über zehn Jahren für die Planung und notärztliche Tätigkeit des Mainfrankentriathlons zuständig.
"Ein Lob möchte ich an meine Frau richten. Sie hat sich nie beschwert, wenn ich spontan zu einem Noteinsatz gerufen worden bin", sagte Rapp. Er wird jetzt etwas mehr Zeit haben, sich der Familie und seiner Leidenschaft, dem Radsport, zu widmen.