Die Erneuerung der maroden Kanalisation der Gemeinde Biebelried oder der Einbau eines Fahrstuhls beim Feuerwehrhaus Kaltensondheim waren zwei Themen, für die sich Leute bei der Bürgerversammlung der Gemeinde Biebelried interessierten. Dies war die nachgeholte Bürgerversammlung, weil vergangenes Jahr coronabedingt keine hatte stattfinden können.
So blickte Bürgermeister Roland Hoh im Kaltensondheimer Feuerwehrhaus vor 30 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern auf die Jahre 2020 und 2021 zurück. Die reguläre Bürgerversammlung für dieses Jahr soll im Herbst stattfinden.
Derzeit wird laut Hoh das 3,4 Hektar große Baugebiet "Mainstockheimer Weg III" erschlossen, was über eine Million Euro kosten wird. 32 Bauplätze entstehen dort. "Zum größten Teil ist alles vermarktet", sagte Hoh. Bei der Bundesstraße 8 wird ein Lärmschutzwall gebaut.
Lärm und Gerüche als Problem?
Beim Baugebiet "Pförtlein" in Kaltensondheim stehen die meisten Häuser schon. 1,26 Millionen Euro hat laut Hoh die Erschließung gekostet. Dabei sei auch die Wasserleitungssituation verbessert worden.
Beim Baugebiet "Lindelbacher Tor" in Westheim sei noch einiges zu klären. "Wir sind auf einem Bauerndorf", meinte der Bürgermeister, der damit auf die noch vorhandenen Probleme Lärm und vor allem Gerüche hinwies. Auch wenn es ein Dorf sei, gelten die Regeln für ein Baugebiet. "Theoretisch dürfte man in Westheim deshalb gar nichts genehmigen", ärgerte sich Hoh über die bürokratischen Hindernisse.
Ein großes Projekt sei derzeit die Neugestaltung der Würzburger Straße in Biebelried. Nochmals betonte Hoh, dass an der Einfahrt zur Siedlung kein Kreisverkehr entsteht, sondern eine Bushaltestelle. Gedanken mache man sich bereits über die spätere Verkehrsführung in diesem Bereich.
Keine Pläne für Kaltensondheim
Zum Thema Bauen und Ortsentwicklung hatten auch die Bürger die meisten Fragen. Auf die Frage zu einem möglichen weiteren Baugebiet in Kaltensondheim antwortete Hoh, dass derzeit nichts geplant sei. Er wisse, dass Bedarf da sei, wolle aber auch auf bauwillige Einheimische das Augenmerk legen. Eventuell könnte da etwas "An der Marter" entstehen.
Entstehen könnte auch "etwas Großes" von der Bundesstraße 8 kommend vor der Biebelrieder Siedlung. Es gebe eine Anfrage, bestätigte der Bürgermeister, er dürfe und könne aber noch nichts Näheres zu dem Vorhaben sagen.
Wann endlich etwas an der maroden Kanalisation gemacht werde, wollte eine Bürgerin wissen. Dazu meinte Hoh, dass man versuche, über eine Härtefallregelung eine Förderung zu bekommen, weil dies alles viel Geld koste. Bei etlichen Kanälen reiche es aber, die Seitenanschlüsse zu erneuern. Der Geschäftsleitende Beamte der VG Kitzingen, Dieter Pfister, betonte, dass man versuche, die für die Bürger günstigste Lösung zu erreichen. Gemacht worden sei aber schon einiges, fügte er hinzu. "Falls wir eine Förderung bekommen, wäre das ein Lottogewinn", sagte Hoh.
Kein Aufzug für das Feuerwehrhaus
Die Verbindungsstraße zwischen Westheim und Kaltensondheim wurde ebenfalls angesprochen. Angeblich sollen in diesem Jahr Kurven entschärft werden, berichtete der Bürgermeister.
Keine Hoffnung auf eine rasche Verwirklichung eines Aufzugs am Feuerwehrhaus Kaltensondheim machte Hoh einer Bürgerin. Geplant sei eine Sanierung des Hauses. Dann werde auch ein barrierefreier Zugang zum Saal kommen. Einen Zeitpunkt konnte Hoh nicht nennen. Auf dem Bolzplatz hinter dem Feuerwehrhaus sei das Netz des Tores kaputt, trug eine Bürgerin das Anliegen ihres Enkels vor. Das würde man zwar gerne bei der Umgestaltung des Platzes erst machen, könne es aber auch zeitnah ersetzen, meinte Hoh.
Lob gab es bei der Bürgerversammlung auch. Ein Bürger würdigte die Arbeit des Bauhofes. Mitarbeiter hätten nämlich erst ihre Arbeit im Friedhof fertiggemacht und seien erst später in ihre Mittagspause gegangen, habe er beobachten können.