Iphofen, Mainbernheim, Markt Einersheim, Martinsheim, Rödelsee, Seinsheim und Willanzheim bilden die Interkommunale Allianz Südost 7/22. Alle Kommunen haben sich dafür ausgesprochen, dass die Gemeinschaft fortgeführt wird. Jetzt wurde auch das Entwicklungskonzept fortgeschrieben.
Insbesondere das Thema Innenentwicklung habe man sich auf die Fahne geschrieben, erklärte Willanzheims Bürgermeisterin Ingrid Reifenscheid-Eckert. Doch etliche weitere Aufgaben warteten auf die Allianz, zum Beispiel Klimaschutz, Kinderbetreuung, Fachkräftemangel oder auch Verschlankungen bei der Bürokratie.
Die Ergebnisse des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK) stellten Heike Glatzel und Carina Steger vom Büro Futour aus München in der Radlerherberge in Mainbernheim vor. Es gebe mehr Zu- als Fortzüge, die Arbeitslosigkeit sei gering und nur ein niedriger Anteil von Ärzten sei im Pensionsalter zählten sie die Stärken des Allianzgebietes auf. Es seien auch Schwächen vorhanden, zum Beispiel die Überalterung der Bevölkerung, nur ein Anschluss an den Zugverkehr, versteckte Leerstände, weil nur eine Person in einem großen Anwesen wohne, oder die große Trockenheit.
Zusammenarbeit bei der Ganztagesbetreuung geplant
Auch Bürgerinnen und Bürger hätten sich miteingebracht und ihre Ideen geäußert. Entstanden sind 38 Ziele mit 31 Projekten, darunter acht Leitprojekte. Im ersten Handlungsfeld "Innen- und Ortsentwicklung" gehe es unter anderem um attraktivere Orte durch ein vielfältiges Wohnangebot oder um die bauliche Barrierefreiheit. Als Projekte sind ein Tag der Innenentwicklung oder eine das Weiterführen des Flächen- und Immobilienmanagements vorgesehen.
Bei der "Daseinsvorsorge, Gastronomie und Generationen", dem zweiten Handlungsfeld, geht es um die Förderung der Gastronomie oder die Sicherung der Grundversorgung. An Projekten plane man eine Zusammenarbeit bei der Ganztagesbetreuung oder bei Angeboten für Senioren und Seniorinnen.
Beim dritten Handlungsfeld "Wirtschaft und Mobilität, Energie und Klimaschutz" stehen die Stärkung der regionalen Wirtschaft oder die Verkehrsoptimierung im Vordergrund, ebenso der Klimaschutz. Hier sollen Radwege verbessert oder Sharing-Angebote unterstützt werden.
"Land(wirt)schaft, Natur und Umwelt" ist der vierte Schwerpunkt. In der Allianz will man die Kulturlandschaft erhalten, Niederschläge speichern und Strukturmängel beheben. Ein gemeinsames Konzept für die Wasserversorgung und der Niederschlagsspeicherung ist eines der Projekte, ein anderes eine klimaangepasste Bepflanzung.
Regionalbudget wird vorerst weitergeführt
Das fünfte Ziel "Naherholung, Tourismus und Kultur" widmet sich zum Beispiel der Optimierung der bestehenden rad- und wandertouristischen Infrastruktur. Eines der geplanten Projekte ist die Unterstützung der Vereine.
Beim Ziel "Interkommunale Zusammenarbeit, Digitalisierung und Öffentlichkeitsarbeit" wird eine verstärkte Kommunikation und Kooperation angestrebt. Projekte sind hier eine IT-Zusammenarbeit oder die Fortsetzung der Zusammenarbeit der Bauhöfe.
"Wir wissen, was zu tun ist, jetzt müssen wir schauen, was wir machen", sagte Reifenscheid-Eckert. Insbesondere sei das die Aufgabe der ILE-Umsetzungsbegleiterin Heike Helmschrott, die sich bei der Abschlussveranstaltung den Zuhörenden vorstellte.
Philipp Grümpel vom Amt für Ländliche Entwicklung Würzburg stellte Fördermöglichkeiten durch das Amt vor. Er informierte, dass das Regionalbudget zumindest noch 2024 weitergeführt wird. Professor Heiko Paeth vom Institut für Geographie und Geologie der Universität Würzburg hinterließ nach seinem Vortrag über den Klimawandel in Unterfranken viel Nachdenklichkeit. "Es wird auf jedes Zehntelgrad Erwärmung ankommen", sagte er. Seine Themen reichten von hitzebedingter Mortalität, die Bedeutung von Stadtbäumen für die Abkühlung über die Schädlichkeit des Flugverkehrs bis zu großen Zisternen unter versiegelten Flächen.