PRICHSENSTADT
Verunreinigtes Grundwasser: Firma in Verdacht
Landrätin Tamara Bischof wird in Kürze Post von Bürgern aus Prichsenstadt bekommen. Sie machen sich Sorgen um ihre Gesundheit und ihr Grundwasser, das durch Schadstoffe wie Blei, Nickel, Kadmium und Kupfer verunreinigt ist. Die Grenzwerte der teilweise hochgiftigen Substanzen sind fast durchgängig um ein Vielfaches überschritten.
Als Verursacher wird die Firma „W&P uG“ im Gewerbegebiet Ost angesehen, die laut Internet mit Industriegütern und Fahrzeugen aller Art handelt. Die Firma besitzt vom Wasserwirtschaftsamt (WWA) Würzburg die Erlaubnis, auf dem Grundstück Schlacke (Rückstände nach einer Müllverbrennung) aus einem Recycling-Betrieb in Veitshöchheim abzulagern. Die Schlacke wird auch relativ schadstoffarm ausgeliefert.
Doch woher die Schadstoffe stammen, die in Prichsenstadt rund um den Betrieb das Grundwasser verunreinigen und mittlerweile die Wasserschutzpolizei, das Wasserwirtschaftsamt, das Landratsamt und die Staatsanwalt beschäftigen, ist ungeklärt. Jetzt fordern die Bürger nach einer Informationsveranstaltung der „Interessengemeinschaft Schlackedeponie Prichsenstadt“ von der Landrätin höchstpersönlich Aufklärung und das Herstellen eines „rechtskonformen Bauzustandes“.
Die Schlackedeponie ist laut Bauantrag keine echte Deponie, sondern ein Grundstück, auf dem ausgemusterte Lastwagen stehen und Schlacke abgelagert werden durfte. Ein Ölabscheider wäre vorgesehen gewesen, damit auslaufendes Motor- und Getriebeöl nicht ins Grundwasser gelangt. „Den aber gibt es offensichtlich nicht“, so Thomas Schultes, Diplom-Ingenieur und Nachbar des Betriebes im Gewerbegebiet Ost. Er durfte beim Landratsamt die Baupläne des Betriebes einsehen. Das Regenwasser sickerte ohne Ölabscheider nahezu ungefiltert durch den Boden ins Grundwasser.
Schultes erstattete Anzeige bei der Staatsanwaltschaft, und die sah nach ersten Ermittlungen den Tatbestand der Gewässerverunreinigung als „erfüllt“ an, die Ermittlungen laufen. Zu langsam, befand Schultes. Schon vorher war ihm aufgefallen, dass Entsorgungsfahrzeuge nicht nur Schlacke, sondern auch andere Substanzen geladen hatten. „Vom Dach meines Hauses aus konnte ich die nicht abgedeckte Ladung sehen, und die sah völlig anders aus als Schlacke“, sagte Schultes vor gut 50 Bürgern bei der Infoveranstaltung am Freitag im Gasthaus „Grüner Baum“. Vor Zeugen nahm er Grundwasser- und Bodenproben, teils hinter der Grundstücksgrenze, teils auf dem Grundstück. Das Ergebnis: Der Grenzwert von Blei war um das 320-fache überstiegen, und vielen weiteren Schadstoffen sah es nicht besser aus.
Im Stadtrat und auch bei Bürgermeister Adolf Falkenstein fand Schultes kaum Gehör, weder zu Fragen zu Schadstoffen noch zu den Schrottfahrzeugen, die teilweise auf öffentlichem Gelände abgestellt waren. „Auch auf meine schriftlichen Anfragen bei der Stadt und bei den Ämtern per Mail kam keine Antwort“, klagte er. Als Schultes beobachtete, dass möglicherweise kontaminiertes Sickerwasser in den Abwasserkanal der Stadt geleitet und der Kanal danach von einer Fachfirma gereinigt wurde, alarmierte er die Wasserschutzpolizei und erstattete dann Anzeige.
Mit Erfolg, die Behörden reagierten. Das Wasserwirtschaftsamt verlangte eine „Versiegelung des Schlackebodens“, was mit zweitägiger Verspätung auch erfolgte, und will einen Nachweis darüber, wie das Sickerwasser entsorgt worden ist. „Das dürfte schwer werden, denn es ist wohl im Abwasserkanal der Stadt gelandet“, mutmaßt Schultes. Oder im Grundwasser versickert, was die Landwirte der Umgebung kaum freuen durfte. Sie holen sich einen Teil ihrer Wassers aus Brunnen rund ums Gewerbegebiet Ost.
Offen ist für Schultes auch die Frage, wie es der Bauschutt der abgerissenen Grundschule auf die Deponie geschafft habe. „Das habe ich beim Wasserwirtschaftsamt erfahren“, sagte Schultes am Freitagabend seinen erstaunten Zuhörern, unter denen auch die Stadträte Ursula Reiche (als Beobachterin) und Wolfgang Brosche. Ein Nachweis darüber, wohin die Entsorgungsfirma den Bauschutt geliefert habe, „liegt der Stadt noch nicht vor“, so Brosche. Auch mit der Frage einer vielleicht illegalen Schuttablagerung auf dem Gelände der Firma, wird sich Landrätin Tamara Bischof wohl noch befassen müssen.
Als Verursacher wird die Firma „W&P uG“ im Gewerbegebiet Ost angesehen, die laut Internet mit Industriegütern und Fahrzeugen aller Art handelt. Die Firma besitzt vom Wasserwirtschaftsamt (WWA) Würzburg die Erlaubnis, auf dem Grundstück Schlacke (Rückstände nach einer Müllverbrennung) aus einem Recycling-Betrieb in Veitshöchheim abzulagern. Die Schlacke wird auch relativ schadstoffarm ausgeliefert.
Doch woher die Schadstoffe stammen, die in Prichsenstadt rund um den Betrieb das Grundwasser verunreinigen und mittlerweile die Wasserschutzpolizei, das Wasserwirtschaftsamt, das Landratsamt und die Staatsanwalt beschäftigen, ist ungeklärt. Jetzt fordern die Bürger nach einer Informationsveranstaltung der „Interessengemeinschaft Schlackedeponie Prichsenstadt“ von der Landrätin höchstpersönlich Aufklärung und das Herstellen eines „rechtskonformen Bauzustandes“.
Die Schlackedeponie ist laut Bauantrag keine echte Deponie, sondern ein Grundstück, auf dem ausgemusterte Lastwagen stehen und Schlacke abgelagert werden durfte. Ein Ölabscheider wäre vorgesehen gewesen, damit auslaufendes Motor- und Getriebeöl nicht ins Grundwasser gelangt. „Den aber gibt es offensichtlich nicht“, so Thomas Schultes, Diplom-Ingenieur und Nachbar des Betriebes im Gewerbegebiet Ost. Er durfte beim Landratsamt die Baupläne des Betriebes einsehen. Das Regenwasser sickerte ohne Ölabscheider nahezu ungefiltert durch den Boden ins Grundwasser.
Schultes erstattete Anzeige bei der Staatsanwaltschaft, und die sah nach ersten Ermittlungen den Tatbestand der Gewässerverunreinigung als „erfüllt“ an, die Ermittlungen laufen. Zu langsam, befand Schultes. Schon vorher war ihm aufgefallen, dass Entsorgungsfahrzeuge nicht nur Schlacke, sondern auch andere Substanzen geladen hatten. „Vom Dach meines Hauses aus konnte ich die nicht abgedeckte Ladung sehen, und die sah völlig anders aus als Schlacke“, sagte Schultes vor gut 50 Bürgern bei der Infoveranstaltung am Freitag im Gasthaus „Grüner Baum“. Vor Zeugen nahm er Grundwasser- und Bodenproben, teils hinter der Grundstücksgrenze, teils auf dem Grundstück. Das Ergebnis: Der Grenzwert von Blei war um das 320-fache überstiegen, und vielen weiteren Schadstoffen sah es nicht besser aus.
Im Stadtrat und auch bei Bürgermeister Adolf Falkenstein fand Schultes kaum Gehör, weder zu Fragen zu Schadstoffen noch zu den Schrottfahrzeugen, die teilweise auf öffentlichem Gelände abgestellt waren. „Auch auf meine schriftlichen Anfragen bei der Stadt und bei den Ämtern per Mail kam keine Antwort“, klagte er. Als Schultes beobachtete, dass möglicherweise kontaminiertes Sickerwasser in den Abwasserkanal der Stadt geleitet und der Kanal danach von einer Fachfirma gereinigt wurde, alarmierte er die Wasserschutzpolizei und erstattete dann Anzeige.
Mit Erfolg, die Behörden reagierten. Das Wasserwirtschaftsamt verlangte eine „Versiegelung des Schlackebodens“, was mit zweitägiger Verspätung auch erfolgte, und will einen Nachweis darüber, wie das Sickerwasser entsorgt worden ist. „Das dürfte schwer werden, denn es ist wohl im Abwasserkanal der Stadt gelandet“, mutmaßt Schultes. Oder im Grundwasser versickert, was die Landwirte der Umgebung kaum freuen durfte. Sie holen sich einen Teil ihrer Wassers aus Brunnen rund ums Gewerbegebiet Ost.
Offen ist für Schultes auch die Frage, wie es der Bauschutt der abgerissenen Grundschule auf die Deponie geschafft habe. „Das habe ich beim Wasserwirtschaftsamt erfahren“, sagte Schultes am Freitagabend seinen erstaunten Zuhörern, unter denen auch die Stadträte Ursula Reiche (als Beobachterin) und Wolfgang Brosche. Ein Nachweis darüber, wohin die Entsorgungsfirma den Bauschutt geliefert habe, „liegt der Stadt noch nicht vor“, so Brosche. Auch mit der Frage einer vielleicht illegalen Schuttablagerung auf dem Gelände der Firma, wird sich Landrätin Tamara Bischof wohl noch befassen müssen.
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