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KITZINGEN
Verstärkung für den Gipfel
Daniela Röllinger
 |  aktualisiert: 24.05.2022 09:38 Uhr

Die Welt blickt auf Schloss Elmau – und mancher aus der Region reist dorthin. 19 000 Polizeibeamte werden beim G7-Gipfel im Einsatz sein. Auch die Polizeiinspektion Kitzingen entsendet Kräfte: Etwa 20 bis 25 Prozent der Beamten der Dienststelle werden in und um Elmau eingesetzt, sagt Kriminalhauptkommissar Peter Häusinger, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken.

Frage: Beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau werden 19 000 Polizisten im Einsatz sein. Wie viele der Kräfte kommen aus Unterfranken?

Peter Häusinger: Zum Gipfelwochenende an sich werden in der Spitze etwa 700 Polizeibeamte aus Unterfranken dort eingesetzt.

Hat oder wird auch die Polizeiinspektion Kitzingen Beamte entsenden?

Ja, auch die Polizeiinspektion Kitzingen schickt Beamte in den Süden. Wie von den anderen Dienststellen der unterfränkischen Polizei auch, werden etwa 20 bis 25 Prozent der Beamten in und um Elmau eingesetzt werden.

Wie wurden die Polizisten ausgewählt? Konnte man sich freiwillig melden oder wurden die Beamten dienstverpflichtet?

Grundsätzlich werden meine Kollegen auf freiwilliger Basis eingesetzt. Hierzu hatten sie bereits vor mehreren Monaten die Möglichkeit, ihr Interesse zu bekunden.

Haben sich gleich genügend gemeldet? Oder musste sogar manchem abgesagt werden?

Es haben sich von Anfang an genügend Kollegen gemeldet. Absagen mussten auch nicht ausgesprochen werden. Wir haben sozusagen unsere Zahl der Einsatzkräfte ohne Probleme und auch nicht im Übersoll erreicht.

Solch ein Einsatz unterscheidet sich sicherlich vom normalen Polizeialltag. Wie wurden die Beamten vorbereitet?

Das kommt natürlich größtenteils auf die spezielle Verwendung an. Für alle Kollegen wurde ein spezielles Einsatztraining hier in Unterfranken angeboten, das nach landesweiter Vorgabe konzipiert war. Bei spezieller Verwendung gab es bereits entsprechende Vorbereitungsmaßnahmen, die von den jeweiligen Einsatzabschnitten initiiert und durchgeführt wurden. Über spezielle, zielgruppenorientierte Newsletter etc. wurde gewährleistet, dass ein entsprechender Informationsfluss an die einzelnen Beamten gewährleistet war und auch noch ist.

Was wird die Aufgabe der unterfränkischen Beamten vor Ort sein?

Es sind ganz unterschiedliche Aufgabenstellungen vor Ort. So sind zum Beispiel unterfränkische Polizisten als Verbindungsbeamte für außerbayerische Einheiten eingesetzt. Weiter werden Beamte der Operativen Ergänzungsdienste in geschlossenen Einheiten vor Ort sein. Oder auch Pressesprecher, Hundeführer, kriminalpolizeiliche Sachbearbeiter und auch Techniker werden entsandt. Die komplette Aufgabenbreite hier darzustellen würde den Rahmen sprengen.

Und wie lange bleiben die Beamten in Oberbayern?

Das ist auch ganz unterschiedlich. In einem geringen Umfang sind unterfränkische Beamte schon seit Monaten in den Vorbereitungsmaßnahmen im Süden eingebunden. Mit Beginn der Einsatzphase am 4. Mai wurden immer mehr Beamte aus Unterfranken nach Elmau geschickt. Nach dem Gipfelwochenende wird diese Zahl nach und nach wieder reduziert. Planmäßig dürften die meisten Beamten spätestens am 10. Juni wieder in der Heimat sein.

Welche Rolle spielt die Möglichkeit, dass es zu gewalttätigen Ausschreitungen kommen könnte?

Grundsätzlich hoffen wir natürlich auf einen friedlichen Verlauf im Sinne aller. Anzumerken ist in diesem Zusammenhang aber auch, dass bedingt durch die vielfältigen Aufgabenbereiche auch nicht jeder Beamter im Einsatz überhaupt in die Gefahr kommen wird, bei Ausschreitungen eingesetzt zu werden. Unsere unterfränkischen Einsatzkräfte sind entsprechend gut vorbereitet. Als Polizeibeamter ist man sich aber natürlich im Klaren, dass es auch zu Ausschreitungen kommen kann. Das haben zum Beispiel auch die Geschehnisse in Frankfurt gezeigt. Aber unser Beruf bringt eben auch solche Gefahren mit sich. Dem ist sich jeder Kollege bewusst.

Gab es bereits ähnliche Großereignisse wie jetzt den G7-Gipfel, für die auch Beamte aus der Region abgerufen wurden?

Zur FIFA-Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland hat es auch Personalbewegungen der unterfränkischen Polizei gegeben. Das ist aber von der Größenordnung her nicht mit dem Einsatz in Elmau zu vergleichen.

Wenn so viele Beamte zum Gipfel entsendet werden, wie läuft dann die Arbeit in den heimischen Dienststellen weiter?

Hier gibt es detaillierte Planungen. Deshalb werden die Bürger direkte Auswirkungen nicht wahrnehmen. Hier spielt zum Beispiel die Urlaubssperre und das Aussetzen von Lehrgängen eine Rolle. Unsere Beamten sind auch während der G7-Einsatzphase ausreichend aufgestellt, um alle anfallenden Aufgaben in gewohnter Weise abzuarbeiten.

Der G7 Gipfel auf Schloss Elmau

Wann: Am 7. und 8. Juni findet der G7-Gipfel auf Schloss Elmau statt. Das Luxushotel liegt im Grünen zwischen Mittenwald und Garmisch-Partenkirchen.

Was: Auf dem G7-Gipfel 2015 auf Schloss Elmau stehen die Weltwirtschaft sowie zentrale Fragen der Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik im Mittelpunkt.

Wer: Am Gipfel nehmen Vertreter folgender Länder teil: Deutschland mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreich mit Präsident François Hollande, Großbritannien mit Premierminister David Cameron, Italien mit Ministerpräsident Matteo Renzi, Japan mit Regierungschef Shinzo Abe, Kanada mit Premierminister Stephen Harper sowie die Vereinigten Staaten von Amerika mit Präsident Barack Obama.

Sicherheit: 19 000 Polizisten auf deutscher und rund 2000 Polizisten auf österreichischer Seite sollen beim G7-Gipfel im Einsatz sein. eik

Pressesprecher Peter Häusinger: „Wir hoffen auf einen friedlichen Verlauf im Sinne aller.“
Foto: Polizei | Pressesprecher Peter Häusinger: „Wir hoffen auf einen friedlichen Verlauf im Sinne aller.“
 
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  • kej0018@aol.com
    Vielleicht sollte man das nächste Mal jeden Einwohner Helgolands mit einer dreiwöchigen Weltreise beglücken und den Gipfel auf dem leergeräumten Eiland abhalten, das käme sicherlich billiger.

    Im Übrigen: ich höre und lese ständig "Schloss Elmau". Laut Definition ist ein Schloss ein Adelssitz, wenigstens aber ein gewesener. Auch wenn sich Herr Müller-Bindestrich-Elmau inzwischen wie die Karrikatur eines Blaublütigen gibt, ein Verhalten nach Gutsherrnart ist noch lange nicht aristokratisch und Elmau, 1914 von des eloquenten Gscheithaferls Großvater erbaut, noch lange kei Schloss. Auch wenns der smarte Herr gerne so hätte...
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