Biologisch angebaute Weine sind seit Jahren fester Bestandteil im fränkischen Weinsortiment. 25 Ökowinzer aus Franken präsentierten ihre Rebensäfte und ihre Weingüter am Sonntag auf der Volkacher Vogelsburg. Bei angenehm warmen Temperaturen war die 15. Auflage der Biowein-Verkostung des Vereins Fränkischer Ökowinzer im idyllischen Klostergarten wieder ein Erfolg.
Zu den prominenten Gästen gehörten die Bayerische Biokönigin Raphaela Lex und die Fränkische Weinkönigin Eva Brockmann. Raphaela I., die in Erding lebt, war begeistert vom Ambiente und der Vielfalt der Weine. "Ich habe schon Weine probiert, deren Rebsorte ich noch nie gehört habe", erzählte sie an einem Stand. "Es ist sehr spannend hier und ich kann sehr viel lernen", sagte die Bio-Hoheit bei ihrer Premiere auf der Vogelsburg.
Raphaela I. setzt vor allem auf Regionalität und betonte, dass Bio die Artenvielfalt schütze. "Eine unglaubliche Qualität; die Winzer stehen mit Herzblut hinter ihren Weinen", zog Eva Brockmann zur Halbzeit ihres Rundgangs ein erstes Fazit. Ihr Kommen hatte sie nicht bereut: "Eine Super-Location hier mit Blick auf die Weinberge."
Bio-Weine "sehen, riechen, schmecken" zieht Besucherscharen an
Wie der "Adel" erlebten auch viele Weinliebhaber unter dem Motto "Natürlich Wein genießen", dass für Frankens Biowinzer der Einklang mit der Natur seit Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit und Herzensangelegenheit ist. 25 Biowinzerinnen und -winzer servierten eine Weinverkostung par excellence unter freiem Himmel.
"Sehen, riechen, schmecken" lautete die Devise, die den Nachmittag mit 120 Ökoweinen zu einem Weinerlebnis werden ließ. Die Weine stammten aus den fränkischen Anbaugebieten vom Steigerwald bis zum Untermain und von der Rhön bis ins Taubertal. Der Vorsitzende des Vereins Fränkischer Ökowinzer, Thomas Lange aus Hammelburg, freute sich über die gute Resonanz: "Das Wetter ist bombig und die Leute kommen in Scharen."
![Pia Schmidt (rechts) aus dem Altmühltal hat mit ihren Freundinnen einen Mädels-Ausflug zum 73. Fränkischen Weinfest nach Volkach gemacht. Die Stimmung am Weinfestplatz bezeichneten die feierwütigen jungen Damen als "megageil.”](/storage/image/0/9/2/1/10141290_app-article-teaser-small_1BkT2U_igEmGW.jpg "Pia Schmidt (rechts) aus dem Altmühltal hat mit ihren Freundinnen einen Mädels-Ausflug zum 73. Fränkischen Weinfest nach Volkach gemacht. Die Stimmung am Weinfestplatz bezeichneten die feierwütigen jungen Damen als "megageil.”")
Bioweine würden bei Weinfreunden immer beliebter und der Anbau selbst erfreue sich immer größerer Akzeptanz, sagte er. Ständig bekomme der Verein Zuwachs. "Jedes Jahr treten neue Winzerbetriebe, die auf biologischen Weinbau umgestellt haben, in den Verein ein", erläuterte Lange. Aktuell hat der 1991 gegründete Verein 47 Mitglieder – Tendenz weiter steigend.
Verein der Ökowinzer hat 47 Mitglieder
Das Weinangebot bei der Verkostung war vielfältig. Neben klassischen Rot- und Weißweinen konnten Orange- und Naturweine sowie unfiltrierte Pet Nats (Schaumweine) probiert werden. Die klassischen fränkischen Rebsorten waren genauso vertreten wie die pilzwiderstandsfähigen Neuzüchtungen Cabernet Blanc, Johanniter Muscaris und Regent. An einem Stand informierte die Vereinigung Slow Food über seltene Rebsorten. Infos gab es zu alten Obst- und Gemüsesorten.
Vor rund 50 Jahren begannen die Augustinusschwestern mit dem biologischen Weinanbau. Im Klostergarten der Vogelsburg liegen die Wurzeln des Bioweinbaus in Franken. Heute bewirtschaftet das Würzburger Juliusspital als Hausherr der Vogelsburg die umliegenden Weinberge ökologisch.
