Die Zeit verging rasend schnell. So jedenfalls empfand es Pfarrer Matthias Subatzus, der gerne noch geblieben wäre, bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand. Für ihn beginnt nun ein neuer Abschnitt des Weges, den Gott ihm gewiesen hat.
Ursprünglich wollte der 64-Jährige Physik oder Elektronik studieren. Doch dann kam ein Jahreswechsel und ein Gottesdienst, in dem über die Arbeiter im Weinberg gepredigt wurde. Gott sucht Arbeiter. Da habe er gespürt, dass er gemeint ist. Da habe sich Gott viel vorgenommen, meinte Subatzus scherzend.
Gott habe ihm den Weg geebnet – trotz seiner Deutsch- und Lateinnoten damals. "Gott zeigt den Weg, wo es eigentlich keinen gibt", machte er Mut, auf Gott zu vertrauen.
Pfarrer Subatzus: "Die beste Gemeinde, die ich je hatte."
So machte sich der gebürtige Ulmer auf den Weg. Er studierte Theologie in Neuendettelsau, Tübingen und München. Das Vikariat in Hummeltal bei Bayreuth folgte, anschließend die erste Pfarrstelle in Pegnitz. Kurze Zeit später wechselte er nach Ermetzhofen im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. Nach 16 Jahren ging es nach Oberdachstetten, wo er im Allgemeinkirchlichen Dienst des Dekanats Leutershausen wirkte. Von 2008 bis 2012 war er Schulpfarrer auf Schloss Schwarzenberg in Scheinfeld, bis er 2012 die Vertretung – damals noch für Hüttenheim, heute die Pfarrei "Am Tannenberg" – mit den Kirchengemeinden Hüttenheim, Markt Herrnsheim und Nenzenheim, übernahm. 2014 wurde er offiziell installiert.
Da das Beste meist zum Schluss kommt, scheint das auch für Pfarrer Subatzus zuzutreffen. "Die beste Gemeinde, die ich hatte", sagte er rückblickend im Gespräch mit dieser Redaktion.
Was bleibt? Für Subatzus sind das viele schöne Begebenheiten. Die "Rock mit dem Herrn"-Gottesdienste mit über 1000 Leuten mit dem Nenzenheimer Musiker Matthias Schenk, der auch beim Abschiedsgottesdienst das Vaterunser rockte. Oder die schönen Momente der ökumenischen Gottesdienste. Und vieles mehr.
Er hoffe, dass man ihm seine Fehler verzeihe. Er habe ein normaler Mensch sein wollen, dem die Verkündung der frohen Botschaft auf vielfältige Art und Weise sehr am Herzen gelegen sei. "Ich bin in all den Jahren sehr, sehr gerne bei Euch gewesen", bekannte Subatzus.
Die Aufgabe der Entpflichtung lag bei Dekan Ivo Huber. In der zehnten Klasse habe laut Subatzus‘ Lebenslauf sein Interesse "mit der Sache mit Gott" begonnen, verriet Huber, der auch die musikalische Begabung des Pfarrers erwähnte. So wurde beim Abschiedsgottesdienst viel musiziert. Ein Traum wurde für den 64-Jährigen auch noch wahr: Der Posaunenchor unter der Leitung von Andreas Hiller und Ann-Kathrin Därr und die "Brügel Band" spielten zusammen. Subatzus selbst war mit der Gitarre dabei. Der Chor Harmonie unter der Leitung von Christian Brückner sang, ebenso wie Timo Lechner und Cashanna Schöller, mit "Ich wünsch Dir Gottes Segen" ein Wunschlied des Pfarrers.
Nach dem offiziellen Teil moderierte die stellvertretende Dekanin Christine Kern die Grußworte. Doch zuerst verabschiedeten sich die Kindergarten- und Kindergottesdienstkinder musikalisch. "Sie haben unheimlich viel bewegt hier", würdigte der stellvertretende Landrat Robert Finster die Arbeit des Pfarrers. Willanzheims Bürgermeisterin Ingrid Reifenscheid-Eckert und Iphofens stellvertretender Bürgermeister Hans Brummer dankten für die gute Zusammenarbeit, Pater Wilson Packiam für die gelebte Ökumene.
Matthias Subatzus sei ein musikalisches Ereignis. Er bringe Leute zum Klingen durch Worte, sagte Pfarrer Joachim Roth. Danke sagten auch die Kirchenvorstände – Manuela Stich (Hüttenheim), Martina Stumpf (Markt Herrnsheim) und Richard Bach (Nenzenheim).
Seinen Ruhestand verbringt Subatzus zusammen mit seiner Frau in Bad Mergentheim. Dort hofft er, neben der Musik auch Zeit für seine Modelleisenbahn zu finden. Er denkt auch daran, sich sozial zu engagieren. Bei einigen Gottesdiensten wird es ein Wiedersehen in seiner alten Gemeinde geben.