Das Ringen um das rund 50 Jahre alte und stark sanierungsbedürftige Volkacher Freibad geht in die vorentscheidende Phase: Der Stadtrat beschäftigte sich am Montagabend mit einer Studie, die diverse Varianten für eine Erneuerung zeigte – mit Kosten zwischen 2,7 für die Minimalversion und 4,8 Millionen Euro (netto) für eine Generalinstandsetzung. Einen Beschluss fasst das Gremium nicht.
Der Erhalt ist das Ziel
Trotz aller erkannter Mängel, einem Dauerdefizit und knapper Kassen, steht Bürgermeister Peter Kornell zum Bad: „Wir wollen es erhalten und suchen nur nach richtigen Wegen.“ Vier beschrieb Udo Wick vom Büro Fritz Planung GmbH (Bad Urach) in seiner Studie. Die beschrieb Schwächen wie den fehlenden Personal- und Behindertenbereich, das unattraktive Planschbecken und vor allem Lösungen für die beiden großen Becken.
Dickster finanzieller Brocken wäre die Grundsanierung. Die würde rund 4,8 Millionen Euro (5,4 bei Teilung in zwei Bauabschnitte) kosten. Mit drin im Paket wäre ein erneuerter Sanitärbereich, ein erweitertes Filtergebäude, Bereiche für Personal und behinderte Menschen und eine Edelstahlverkleidung für die beiden großen Becken.
Weniger Fläche oder Kombibecken
Knapp 3,7 Millionen Euro wären fällig, wenn Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken deutlich weniger Wasserfläche bieten würde. Etwa die Hälfte der rund 1800 Quadratmeter wären dann weg. Noch einen Schritt weiter ginge die Kombilösung: Dabei bliebe nur das Schwimmerbecken erhalten, für Nichtschwimmer allerdings laut Wick auf 1,35 Meter Tiefe gehoben. Kostenpunkt: 3,5 Millionen.
Bliebe die Minimallösung, bei der das Nötigste – beispielsweise das Eingangsgebäude – saniert würde. Beide Becken blieben erhalten, bekämen zwar ein paar Reparaturen, aber keine Edelstahlverkleidung. Wie lange die 2,7 Millionen Euro teure „Pfuschvariante“ (Originalton Kornell) hält, konnte Planer Wick nicht sagen: „zehn Jahre Luft, vielleicht.“
Kein Echo auf Hilferuf
Das Grundproblem beim Freibad-Erneuern sind die mageren städtischen Finanzen. Wenn Volkach sein Freibad im Betrieb halten wolle, könne das nur „mit Fremdgeld“ laufen, sagte der Bürgermeister. Vom Freistaat sei bisher kein Geld zu kriegen. Ein „Hilferuf“ bei den Nachbarlandkreisen Würzburg und Schweinfurt für einen Bäder-Zweckverband sei fast ungehört verhallt: Obwohl von dort jeweils rund 30 Prozent der bis zu 40 000 Badegäste pro Jahr kämen, habe es die Bitte um finanzielle Unterstützung „nicht mal in die Kreistage geschafft“, so Kornell.
Der hofft jetzt auf diverse politische Initiativen, die Fördermöglichkeiten für den Erhalt von Bädern ausschöpfen wollen. Schon deshalb werde er die Freibad-Studie an Finanzminister Markus Söder schicken, denn: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“